Immer mehr Staatsknete für mecklenburgische Staatsschlösser – Was bleibt für den Rest des Landes?

Schwerin / Güstrow / Ludwigslust / Ludwigsburg (nordPR-Mediendienst) – Die Schlösser in Schwerin, Güstrow und Ludwigslust sind sicherlich auch wichtige touristische Anlaufpunkte in Mecklenburg-Vorpommern.
Sie sind aber auch „Fässer ohne Boden“. Denn seit Jahrzehnten pumpt das Land in seine mecklenburgischen Landesschlösser Steuermittel ohne Ende. Doch der Rest des Landes geht zumeist leer aus.

Allein das Schweriner Schloss hat bisher geradezu Unmengen von Steuer-Millionen verschlungen. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Insgesamt soll allein die aktuelle Erneuerung der Frontansicht des Schweriner Schlosses rund 1,1 Millionen Euro kosten und möglichst bis Mitte 2021 abgeschlossen sein. Doch auch danach bleibt das Schweriner Schloss Baustelle, denn wann und wie der ehemalige, bis 2017 genutzte Plenarsaal saniert wird, steht derzeit noch nicht fest. Und auch das Schlossmuseum, so wurde bereits angekündigt, benötigt eine Erneuerung, natürlich mit unser aller Steuermittel.

Auch das staatliche Schloß in Ludwigslust muß sich über mangelnden Steuermittel-Zufluß nicht beklagen. Bislang wurden allein in der einstigen herzöglichen Residenz schon rund 16 Millionen Euro verbaut, weitere knapp 18 Millionen sind derzeit für die anstehenden Sanierungsarbeiten veranschlagt, die vor allem den Westflügel betreffen.

Auch das staatliche Schloß in Güstrow sieht umfangreichen Bauarbeiten entgegen. Knapp vier Jahre sollen die dauern und mal eben rund 18,5 Millionen Euro kosten. Wenn das Gebäude dann 2023 von außen in neuem Glanz erstrahlt, ist in dem Schloss allerdings noch kein Ausstellungsraum saniert. Damit sind weitere Steuermittel zu erwarten, die in das Staats-Schloss fließen werden.

Während die Staatsschlösser in Mecklenburg über mangelnde Staatsknete nicht klagen müssen, geht der Rest des Landes vor allem in Vorpommern weitgehend leer aus!

Beispiel 1: Zweieinhalb Jahre nach der Sperrung des Kommandantenhauses der Festung Dömitz, hofft die Stadt noch immer auf Hilfe des Landes. Es geht um mindestens 16 Millionen Euro – allein für die Sicherung, die Restaurierung und den Umbau des bedeutenden Gebäudes. Auch die laufenden Kosten der Festung übersteigen die Möglichkeiten der kleinen Elbestadt absolut.

Beispiel 2: Das Land verkauft mal eben Schloss und Schlosspark Karlsburg im Landkreis Vorpommern -Greifswald. Das denkmalgeschützte barocke Schloss aus dem 18. Jahrhundert wurde bis 2016 als Fachzentrum für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten durch die Universitätsmedizin Greifswald genutzt. Die stark sanierungsbedürftige 96.000 m² Immobilie wird nun also abgestoßen und dürfte damit die steuerfinanzierten Landeskonten nicht mehr belasten. So geht es auch.

Beispiel 3: Das Schloss Ludwigsburg bei Greifswald ist, neben dem Schloss Ueckermünde und dem Stettiner Schloss in Polen eine der letzten vorhandenen Renaissancebauten der pommerschen Herzöge. Es ist, wenn auch stark beschädigt, als einziges weitgehend im Original erhalten.
Im Dezember 2017 beschloss die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern die Sanierung von Schloss Ludwigsburg und die künftige Nutzung als Museum unter dem Mantel der Stiftung Pommersches Landesmuseum.[
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat das marode Renaissance-Schloss Ludwigsburg bei Greifswald inzwischen für den symbolischen Preis von drei Euro erworben. Die Sanierungskosten werden mit 40 Millionen Euro angesetzt. Verschiedene „wenn-und-aber-Quellen“ sollen angezapft werden
Unter dem Strich ist damit eigentlich noch nichts Halbes und nichts Ganzes angedacht … Aber immerhin schon mal ein klitzekleiner Lichtblick.

Gerade Ludwigsburg scheint aber auch der Versuch zu sein, das seit Jahren bestehende Missverhältnis der Verantwortung des Landes für historische Bauten in den Landesteilen Mecklenburg und Vorpommern ein wenig korrigieren zu wollen.

Immerhin ist beispielsweise die geografische Verteilung historisch wertvoller Schlösser, für die sich die Landesregierung verantwortlich fühlt, in Mecklenburg-Vorpommern seit jeher absolut ungleich. Sieben Schlösser in Mecklenburg, nur eines in Vorpommern – das Jagdschloss Granitz auf der Insel Rügen. Westlich der Recknitz sind hingegen das Schweriner, das Güstrower und das Ludwigsluster Schloss sowie die Residenzbauten in Mirow und Hohenzieritz, Schloss Bothmer und Willigrad mit finanzieller Steuerunterstützung auch der Vorpommern vor dem Verfall gerettet worden.

Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“
——————————————————————————————————————————
Musik, Bücher und Filme aus Mecklenburg-Vorpommern finden Sie bei TENNEMANN unter www.tennemann.com

Der Kalender für uns in Mecklenburg-Vorpommern 2020
TENNEMANN Verlag
ISBN 978-3-941452-72-5

Wortwörtlich: Gerd Kische / TENNEMANN Verlag, ISBN 978-3-941452-63-3

„Rute raus, der Spass beginnt 2020“: der Kalender zur Kult-TV-Show des NDR / TENNEMANN Verlag / ISBN 978-3-941452-70-1

Kaum zu glauben 7 – Wissen zum Weitersagen
TENNEMANN Verlag
ISBN 978-3-941452-71-8

Mötst di nich argern – Das große Rudolf Tarnow Hörbuch
TENNEMANN Musik- und Buchverlag
ISBN 978-3-941452-54-1

De Köksch ut Rosenow: Das Kochbuch Nr. 1 zur Kochschule ut „De oll Dörpschaul“ in Rosenow
TENNEMANN Verlag
ISBN 978-3-941452-53-4

Äten un Drinken
höllt Liew un Seel
tausam‘n / ISBN: 978-3-941452-61-9 / TENNEMANN Musik- und Buchverlag

Das weiße Schloss am Meer – Schloss Dwasieden in Sassnitz auf der Insel Rügen
TENNEMANN Verlag
ISBN 978-3-941452-59-6

VORSICHT LEIF Vol.7 / TENNEMANN Musik- und Buchverlag
ISBN 9783941452503

Lachen mit Schlett 2
TENNEMANN Verlag
ISBN 978-3-941452-48-0

 

Kommentare sind geschlossen.