Biber in Mecklenburg-Vorpommern

Der Biber in Mecklenburg-Vorpommern ist meist der so genannte Elbebiber. Dies ist eine der etwa acht Biber-Unterarten, die sich als Folge der „Art-Verinselung“ durch heftige Bejagung in den letzten zwei Jahrhunderten entwickelten.
Denn die damalige intensive Bejagung wurde dem Biber in ganz Europa zum Verhängnis: Das dichte Fell war für die Herstellung dichter und warmer Kleidungsstücke begehrt. Doch auch das Biberfleisch galt als sehr schmackhaft.
Die Lebensweise als Wassertier ermöglichte es der Kirche, den Biber in die Verwandtschaft der Fische zu stellen und das Fleisch auch während der Fastenzeit zu essen.
Dadurch also kommt der Biber auch in Mecklenburg-Vorpommern momentan in den oben beschriebennen einzelnen weit voneinander entfernten Gebieten (so genannten Inselpopulationen) vor.
Biber sind vergleichsweise grosse Nagetiere. Mit dem kellenförmigen Schwanz werden sie bis zu 140 cm lang und 35 kg schwer.
Allerdings nicht alles, was da in Fluß- und Bachläufen oder anderen Uferbereichen schwimmt ein Biber. Es könnt sich auch Nutria oder Bisamratten handeln, die sehr viel kleiner sind als ein Biber. Auch mit dem Fischotter wird der Biber gern einmal verwechselt. Leben doch alle vier Tierarten gleichermaßen in heimischen Gewässern.
Der Biber als Wasserbewohner lebt oft im unmittelbaren Uferbereich. Mitten auf dem Biberdamm ist dann die riesige Biberburg zu sehen, die sich aber durchaus auch im unmittelbaren Uferbereich als scheinbar unordentlicher Knüppelhaufen befinden kann.
Diese „Dammbauten“ der Biber können Entwässerungsgräben stauen, fluten Ackerflächen, fällen Obst- und Nutzgehölze und ernähren sich dazu noch von Feldfrüchten. Durch angestaute Überflutungen schaffen die Biber zuweilen Auenlandschaften, die dann anderen bedrohten Tierarten wieder Raum zum Leben.
Biber im Stadtgebiet sorgen oft für Probleme, da sie in einem Ufersaum von 50 Metern beherrschend aktiv sind. Da aber die Grundstücke der Menschen oft an das Ufer heranreichen, sind Konflikte leider völlig normal.
Hier ist kluges „Bibermanagement“ gefordert. Allerdings, selbst wenn man eine Biberfamilie behutsam umsiedelt, ist der nächste Biber nicht weit, der sich meist genau an der gerade freigezogenen Stelle wieder häuslich einrichtet.

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