Schwerin (nordPR) – Wenn Kümmi kummervoll guckt, ist das vielleicht schon die halbe Miete ?! … Am Montagabend im NDR-Nordmagazin klagten Joachim Kümmritz, Intendant des Schweriner Staatstheaters, und Wolfgang Bordel, Intendant der Vorpommerschen Landesbühne Anklam, über die Situation der Theater in Mecklenburg-Vorpommern.
Laut Kümmritz stehe das Insolvenz-Gespenst an der Wand, wenn sich die Landespolitiker nicht bewegten. Kooperationen, wie zuletzt oft propagiert, hätten noch nie finanzielle Erfolge gebracht, beklagte Wolfgang Bordel.
Wenige Stunden später vermeldet das NDR-Nordmagazin, dass die künftige SPD/CDU – Koalition in Mecklenburg-Vorpommern eine Art Rettungsschirm für die Theater in Deutschlands Nordosten aufspannen will.
So soll das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin in den nächsten Wochen eine Million Euro Soforthilfe erhalten, damit das Haus die drohende Insolvenz abwenden kann.
Auch für die Vorpommersche Landesbühne Anklam werden 500.000 Euro in Aussicht gestellt. Sollte es so sein, mache er einen Freudensprung an die Decke, sagte Intendant Wolfgang Bordel gegenüber NDR 1 Radio MV.
Und das Volkstheater in Rostock darf auf Gelder für den Theaterneubau hoffen.
Doch soviel Zuwendung gibt es für die Theater im Land nicht zum Nulltarif. Die Theater werden dazu verpflichtet, sich an den Gesprächen über künftige Strukturen und Kooperationen aktiv zu beteiligen.
Die Zuschüsse könnten auch an wachsende Besucherzahlen gekoppelt werden. Das Staatstheater in Schwerin mit einer Einspielquote von 20 Prozent gehört zu den erfolgreichsten Häusern im Land und steht als Mehrsparten-Theater offenbar nicht zur Diskussion. Nachgedacht wird offenbar darüber, ob das Orchester des staatlichen Theaters verkleinert wird.
Für die Norddeutsche Philharmonie in Rostock ist gar eine Holding mit Schwerin im Gespräch. Auch die Zukunft der kleineren Orchester in Neubrandenburg und Stralsund könnte darin bestehen, die Klangkörper möglicherweise zusammenzulegen.
Und auch das noch: Die jährlichen Hilfen in Höhe von 35,8 Millionen Euro für die Bühnen in Mecklenburg und Vorpommern sollen in den kommenden Jahren stabil bleiben.
Kriker werfen ein, daß, Theater-Rettungsschirm hin oder her, in Mecklenburg-Vorpommern neben der Verantwortung der Politik, neben öffentlichen Geldern für öffentliches Theater endlich auch öffentlich diskutiert werden muß, wie die Theater die Gelder eigentlich verwenden.
Wer verdient was? Warum kriegen zum Beispiel manche der öffentlich angestellten Musiker oder auch Theaterleiter so erstaunlich viel von den öffentlichen Geldern für ihre Arbeit oder für Bearbeitungen oder für wer weiß was noch? Dagegen können viele der Schauspieler ohne Nebenjobs gar nicht nicht überleben?!
(T/19.10.2011)
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