Der Streckelsberg auf der Insel Usedom, gelegen zwischen den Seebädern Koserow und Kölpinsee, ist mit seinen etwa 58 Metern die dritthöchste Erhebung der Ostseeinsel. Nur der Golm nahe Kamminke und der Kückelsberg bei Benz sind höher.
Klar, dass Urlauber und Einheimische dieses beliebte Ausflugsziel Streckelsberg gern ansteuern. Wenn auch der Aufstieg etwas anstrengend ist, so wird man dafür belohnt mit einem herrlichen Blick auf die Ostsee, den Strand und die Koserower Seebrücke.
Wenn das Wetter es gut meint, also bei entsprechender Fernsicht, dann geht der Blick noch viel weiter: In westlicher Richtung bis zur Insel Ruden und dem Peenemünder Haken. Zu erkennen ist dann auch die zur Insel Rügen gehörende Halbinsel Mönchgut und die kleine Insel Greifswalder Oie mit ihrem Leuchtturm.
In östlicher Richtung sind bei guten Sichtverhältnissen der Lange Berg bei Bansin und die Hafeneinfahrt von Swinemünde mit ihren zwei charakteristischen Leuchttürmen auszumachen. An richtig guten Sichttagen kann man vom Streckelsberg auch die Steilufer der Insel Wollin und das Seebad Misdroy sehen.
Rein geologisch ist der Streckeslsberg übrigens eine so genannte Kliffranddüne, entstanden in der letzten Eiszeit und damals in Höhe und Ausdehnung noch deutlich größer. Doch die Erosion nagt auch am Streckelsberg auf Usedom.Â
Gegen die Wasserkraft werden Buhnen und Wellenbrechersteine eingesetzt. Auch Sandaufspülungen werden in Abständen vorgenommen.
Gegen die Windkräfte hilft der Pflanzenwuchs. Der heutige dichte Buchenwald wurde zwischen 1818 und 1819 angepflanzt auf Initiative des damaligen Revierförsters von Zinnowitz, Oberförsters Schrödter, der sich damit ein wirklich bleibendes Denkmal gesetzt hat.
Vor dieser Bepflanzung nannten die Einheimischen den Streckeslberg auch der witte Barg, weißer Berg. Denn der unbewaldete Streckelsberg bestand nur aus Sand, der für den Wind während der Herbst- und Frühjahrsstürme eine leichte Beute war.
Ach ja, auch dies noch: Auf Usedom sagt man, dass die sagenumwogene Stadt Vineta vor dem Streckelsberg in der Ostsee versunken sei. Auch der berühmte Pirat Klaus Störtebecker, so heißt es, soll seinerzeit ein Versteck in einer Höhle am Steilufer des Streckelsberges eingerichtet haben, um dort Schätze seiner Beutezüge zu lagern.Â
(*/T/10.07.2012/mph)