Bügeleisen-Museum Zinnowitz

Das Bügeleisen-Museum Zinnowitz präsentiert mehr als 3000 Bügeleisen  aus über vier Jahrhunderten.  In einem umgebauten Supermarkt erleben die Besucher die Kulturgeschichte dieser besonderen Geräte zum Glätten  und In-Form-Bringen vor allem von Kleidungsstücken sowie Tisch- und Bettwäsche.
1882 wurden zwar die ersten elektrischen Bügeleisen patentiert. Doch schon Jahrhunderte davor nutzten die Menschen erhitzte Metallkörper zum Glätten von Stoffen,  plätteten Europäer, Asiaten oder Araber ihre Wäsche mit speziellen Geräten.
Das älteste Exemplar der Bügeleisen-Sammlung in Zinnowitz ist ein so genannter chinesischer Wolkenscheffel. Diese mit heißem Wasser gefüllte Bügelpfanne nutzten die Asiaten bereits im ersten Jahrhundert vor Christus zum Glätten ihrer Seidenstoffe. Die heißen Bügelpfannen dienten aber auch zur Desinfektion der Wäsche, um in der tropischen Luft Pilze, Bakterien, Läuse oder Flöhe abzutöten.
Und auch das ist ein Bügeleisen der besonderen Art in der Zinnowitzer Schau: Mit dem nur von starken Männern bedienbaren 28 Kilogramm schweren ägyptischen Fußbügeleisen wurden die Teppiche in den arabischen Ländern bereits vor Jahrhunderten geglättet.
Zu den originellen Ausstellungsstücken im Bügeleisen-Museum Zinnowitz gehören auch eine Berliner Kohlenplätte, ein  amerikanischer Reisekoffer aus der Zeit um 1900, in dessen Griff ein Reisebügeleisen integriert ist sowie ein ganz spezielles Bügeleisen aus den 1920er Jahren. Dieses Plättgerät  konnte man  seinerzeit bei Bedarf sogar zum Campingkocher umfunktionieren.
Im Bügeleisen-Museum in Zinnowitz gibt es neben den alten Exponaten aus längst vergangenen Zeiten aber auch Informationen zur Entstehung des Bügelns, zu einzelnen Bügel-Techniken sowie zu den Erfindern von Bügel-Geräten der unterschiedlichsten Art.
(*T/180713/mph)

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