Im Pommerschen Bettenmuseum am Hafen von Karlshagen auf der Insel Usedom erfährt zum Beispiel, dass man bis zum Mittelalter noch nackt schlief, da dem Glauben zufolge die Geister einem nackten Körper nichts anhaben konnten. Erst in der Renaissance kamen aus Modegründen die Vorläufer des heutigen Pyjamas auf.
Im Pommerschen Bettenmuseum dreht sich wirklich alles um das Thema Schlaf. Kernstück des in seiner Art weltweit einmaligen Museums ist sicherlich die etwa 200 Exponate umfassende Bettenausstellung.
Vom einfachen Strohbett bzw. Strohsack über das Bauernbett bis hin zum romantischen Himmelbett findet sich fast jede Schlafstätte der letzten Jahrhunderte. Bis ins Mittelalter teilten sich beispielsweise ganze Familien die gemeinsame Liegestatt selbst mit Verwandten und Gästen.
Dabei durchweht die Ausstellung natürlich auch ein Hauch von Sinnlichkeit, etwa in der Abteilung für „verruchte Betten“, getreu dem Motto: „Wie man sich bettet, so liebt man“. Und einen Blick in die träumerische Zukunft gibt es auch mit einem Raumfahrerbett.
Auch Kinder- und Puppenbetten gehören zu den Ausstellungsstücken. Daneben gibt es eine umfangreiche Nachtopfsammlung.
Der interessierte eventuell auch oft schlaflose Besucher kann sich in Dia- und Videovorführungen über die Gestaltung eines gesunden Schlafzimmers informieren. Menschen mit Schlafstörungen wird autogenes Training, Meditation oder einem Schlummertrunk empfohlen.
Sogar die Vor- oder Nachteile von Nachtgewändern werden erörtert und die Schlafmode über die Jahrhunderte dokumentiert vom Evaskostüm zum Flanellnachthemd inklusive von Nachthauben.
Bei Führungen kann man über die Schlafkultur der ersten Urlauber auf der Insel Usedom viel Interessantes erfahren und ganz nebenbei wird dann zum Beispiel auch erklärt, warum es Nachthemden mit Loch gab.
(T/13.092011)