Pfingstochse

Der Pfingstochse war bis in das 19. Jahrhundert hinein ein wichtiger Bestandteil des Brauchtums zu Pfingsten in Mecklenburg.  Zu Pfingstsonntag wurde das Vieh in vielen mecklenburgischen Dörfern das erste Mal auf die Weide getrieben. 
Dabei zogen die Tiere mit den Hirten einer Prozession gleich durch die Ortschaften. Das kräftigste Tier marschierte an der Spitze des Zuges. Es führte, herausgeputzt mit Blumen, Stroh und Bändern, als sogenannter Pfingstochse die Herde an.  Aus dieser Zeit stammt auch die Redensart „geschmückt wie ein Pfingstochse“.
Bis hinein in das 19. Jahrhundert war es in vielen mecklenburgischen Gegenden auch Brauch, den Pfingstochsen nach dem Marsch durch das Dorf für das anschließende Pfingstmahl zu schlachten.
Bezeichnet der Volksmund heute einen Menschen als „Pfingstochsen“, so ist dies eher nicht nett gemeint. Denn als „Pfingstochse“ werden Zeitgenossen bezeichnet, die besonders lächerlich herausgeputzt daherkommen.
(*/T/23052012)

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