„Klock 8, achtern Strom“ war eine höchst erfolgreiche maritime Musiksendung des Fernsehens der DDR, die von 1966 bis 1990 zu sehen war. Produziert wurde diese TV-Show fünfmal im Jahr durch das Ostseestudio Rostock. Die Einschaltquote war immer wieder enorm in Ost und in West.
Viele DDR-Bürger, die eigentlich grundsätzlich und auch am Sonnabend-Abend „Westfernsehen“ schauten, schalteten regelmäßig das DDR-Staatsfernsehen ein, wenn „Klock 8, achtern Strom“ ausgestrahlt wurde.
Fernweh und Seemannsromantik funktionierten, Politik war weitgehend ausgespart.
Anfangs wurde „Klock 8, achtern Strom“ aus Rostock-Warnemünde, später dann aus dem Ostseestudio Rostock als Aufzeichnung gesendet.
Ständige Gastgeber in der Fernseh-Hafenbar waren Horst Köbbert, der die Gäste vorstellte und selbst Shantys bzw. maritime Lieder sang, ebenso wie die Hausdame Rica Déus (mit vom Skript gewollterleicht verruchter Ausstrahlung) und Hans Knauer als lustig-hintersinniger Barkeeper. In 60 Folgen stellte Kabarettist Heinz Draehn als Seemann den beschwipsten reimenden Witzbold Kuddeldaddeldu dar (Ringelnatz läßt grüßen). Einige Jahre war auch der Schauspieler Peter Borgelt (Polizeiruf 110 im DDR-Fernsehen) Gastgeber, der in einer Rolle als Seemann auftrat und in „Klock 8, achtern Strom“ immerhin seinen ersten Fernsehauftritt hatte.
Musikalische Gäste in der Hafenbar von „Klock 8, achtern Strom“ waren u.a. Sandra Mo & Jan Gregor, Monika Herz, Britt Kersten, Monika Hauff & Klaus-Dieter Henkler, Hartmut Eichler, Nina Lizell, Peter Albert, Kuddel & Hein, Jonny Hill, Elke Martens, De Plattfööt, Cantus Chor, Aurora Lacasa, Siegfried Koenig, Gerd-Michaelis-Chor, Helga Zerrenz, Roland Neudert und viele andere.
Die Hafenbar, die die Zuschauer in der Sendung „Klock 8, achtern Strom“ erlebten, war eine Studio-Kulisse im Rostocker Ostseestudio. Dem Namen nach sollte die Hafenbar hinter dem Alten Strom, einem Mündungsarm der Warnow in Warnemünde liegen. So kam der Name „achtern Strom“, plattdeutsch für „hinter dem Strom“ zustande. Und nicht wenige Fernsehzuschauer suchten bei einem Besuch in Rostock oder Warnemünde die „echte Hafenbar“ aus dem Fernsehen.
Klock 8, hochdeutsch „8 Uhr“, stand für die Anfangszeit der Ausstrahlung im Fernsehen der DDR.
Für „Klock 8, achtern Strom“ wurden mehr als 3.500 Lieder und Arrangements geschrieben und produziert. Ein- und ausgeläutet wurde die Sendung immer mit einer Glocke. „Auf Wiedersehn in Rostock, in Rostock an der Hafenbar“ erklang dann stets als legendäre Schlußmusik.
Beim DDR-Plattenlabel Amiga erschienen 1969 und 1970 die LP-Alben „Klock 8, achtern Strom“ und „Klock 8, achtern Strom, Folge 2“ mit maritimen Liedern.
1997 gab es dann die CD „Klock 8, achtern Strom“ mit ausgewählten Produktionen der DDR-Fernsehshow herausgegeben von NDR 1 Radio MV.
(T/18.03.2012/meck-pomm-hits.de)