Blaue Scheune

Die Blaue Scheune in Vitte fehlt in keinem Touristenführer über die Insel Hiddensee. Eigentlich ist bzw. war die Blaue Scheune ein typisches niederdeutsches Hallenhus aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts. Es hatte keinen Kamin, also Schornstein, so dass  der Rauch durch Ritzen und Spalten im Dach abzog. Darum wurden diese Art von  Bauernhaus  auch „Rookhuus“ (Rauchhaus)genannt.
Ursprünglich beherbergte das Gebäude nicht nur die Scheune, sondern auch die Backstube und den Wohnbereich  des Müller- und Bäckermeisters  Schwarz in Vitte.
!920 erwarb die Berliner Malerin Henni Lehmann das schornsteinlose Gebäude und ließ es zur Kunstscheune umbauen. Dazu gehörte auch erstmals ein blauer  Kalkanstrich der Außenmauern.
Fortan war die Blaue Scheune in Vitte Arbeits- und Ausstellungsort  des „Hiddenseer Künstlerinnenbundes“ der hier regelmäßig bis 1933 diverse Kunstschauen, Lesungen, Konzerte und Gesprächskreise sowie eine Malschule organisierte.
Dem Hiddenseer Künstlerinnenbund in jener Zeit eng verbunden waren neben Henni Lehmannn, Katharina Bamberg, Clara Arnheim, Käthe Löwenthal und Elisabeth Andrae auch die bekannteste Hiddensee-Malerin Elisabeth Büchsel. Später kamen auch Julie Wolfthorn und Dorothea Stroschein dazu.
In den 1950er Jahren erwarb der aus Dresden stammende Maler Günter Fink das geschichtsträchtige Wohnhaus. Er renovierte und baute die Scheune weiter aus. Seitdem war und ist  die Blaue Scheune wieder ein beliebter Anziehungspunkt für Kunstfreunde. Bis zum Tod von Günter Fink gab es regelmäßig die Sommerausstellung seiner Arbeiten.
Heute ist eine Besichtigung der Ausstellungsräume zumeist nach Vorabsprache möglich.
(T18082016mph)

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