Sage von der Erlösung der Stadt Vineta

Der Sage nach taucht die verwunschene und untergegangene Stadt Vineta alle hundert Jahre am Ostermorgen aus der Ostsee auf. Dieses Ereignis können allerdings nur Sonntagskinder erleben.
Nur Sie dürfen dann auch die Stadt Vineta betreten und wenn sie dann noch eine von den unendlich vielen und kostbaren Waren in der so unendlich reichen Stadt kaufen, dann ist Vineta gerettet.

Eine solche Begegnung soll es der Sage nach bereits vor der Insel Usedom am Strand von Koserow und am Strand von Barth gegeben haben.
Dort hüteten, so heißt es, jeweils an einem Ostermorgen Schäferjungen ihre Herden in der Nähe des Strandes. Da stieg plötzlich die alte, verwunschene Stadt Vineta aus den Ostseefluten.
Und während der Schäferjunge noch mit offenem Mund staunte, öffnete sich vor ihm plötzlich das reich verzierte Tor der untergegangenen Stadt. Der Junge, erst zögernd, ging hinein und sah all die Kaufleute, die im Inneren der Stadt Vineta ihre Waren anboten. Seltsam, die Händler und auch die Menschen, alle waren stumm.
Einer der Händler flehte den Jungen fast an, etwas zu kaufen. Doch der arme Schäferjunge hatte kein Geld, konnte die ausgesuchten Waren nicht bezahlen und so lief er ganz schnell wieder zurück zu seiner Herde am Strand. Und als er sich umblickte, war die geheimnisvolle Stadt bereits wieder in den Fluten versunken.
Da erschien ein alter Fischer und sagte: „Wenn du ein Sonntagskind bist, so kannst du hier am heutigen Ostermorgen, die Stadt Vineta aus dem Meer steigen sehen. Sie ist vor Koserow vor vielen, vielen Jahren in den Fluten der Ostsee untergegangen …“

„Aber, ich habe sie gesehen !“ erwiderte der Schäferjunge aufgeregt. Er berichtete dem alten Fischer von dem, was er gerade erlebt hatte.
Da nickten die Fischer vor Koserow und vor Barth wissend und sagten: „Wenn Du nur etwas Geld gehabt und damit eine Ware gekauft hättest, dann wäre das verwunschene Vineta erlöst und würde aus den Fluten für immer wieder auferstehen.“
(*/T/02072012/mph)

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