Auf der nördlichen Hafeninsel der Altstadt von Stralsund befindet sich das Ozeaneum. Es ist ein Naturkundemuseum mit dem Schwerpunkt der Unterwasserwelten der gemäßigten und polaren Meeresgebiete und gehört zur Stiftung Deutsches Meeresmuseum.
Der in seiner Anordnung und in seinen Ausmaßen beeindruckende Gebäudekomplex des Ozeaneums besteht aus vier einzelnen Baukörpern. Sie sind verbunden durch ein zentrales Foyer mit Treppen, Aufzügen und Stegen.
Auf 8700 m² Ausstellungsfläche werden in 39 Aquarien mit einer Wassermenge von sechs Millionen Litern etwa 7000 lebende Tiere und Unterwasserpflanzen gezeigt.
Das vielfältige Leben unter Wasser „vor unserer Haustür“ wird in großen Schaubecken mit ganzen Fischschwärmen ebenso wie in kleinen Aquarien mit Einblicken bis ins Detail dargestellt.
Der erste Ausstellungsbereich thematisiert auf drei Ebenen „Das Weltmeer“, „Die Ostsee“ mit direktem Zugang zum Ostseeaquarium und die „Erforschung und Nutzung der Meere“.
Die spannende Entdeckungstour startet sozusagen „direkt um die Ecke“. In einem zehn Meter langen Aquarium, werden die Verhältnisse im nur wenige Meter entfernten Stralsunder Hafen nachgestellt. Hier schwimmen Barsche, Plötzen, Rotfedern, Flussaale und Plattfische ebenso wie ein 1982 im Hafenbecken gefundenes verrostetes Fahrrad und ein rostiger Einkaufswagen.
Die „Nordwasserwanderung“ im Ozeaneum Stralsund setzt sich durch die Boddengewässer in Richtung Insel Rügen an die Kreideküste fort. Dabei wird beispielsweise der Bodden in einem sechs Meter langen Brackwasserbecken dargestellt, das dem Greifswalder Bodden nachempfunden ist und sogar Teile eines kleinen Schiffswracks enthält. In diesem Aquarium schwimmen in über 47.000 Litern Wasser mit einem Salzgehalt von 5 g je Liter und einer Temperatur von etwa 12° C heimische Flundern, Hechte, Quappen sowie Zander und Strandkrabben.
Von den Bodden- und Küstengewässern geht es weiter hinaus auf die Ostsee zu den Seegraswiesen und dann über das Kattegat „betritt“ der Besucher die Nordsee.
Nach der Flora und Fauna der Ostsee treffen wir nun auf die Gezeiten, auf Ebbe und Flut und entdecken das Wattenmeer. Hinter der hohen Felsenküste von Helgoland taucht der Beobachter dann ein in die Tiefen des Nordatlantiks bis hin zum Polarmeer …
Im Obergeschoss des Nordseeaquariums erwartet und begeistert die Erlebnisausstellung „Ein Meer für Kinder“ die kleinen Besucher ebenso wie die Großen. Eine Pinguinanlage auf der Dachterrasse ist hier einer der ganz besonderen Anziehungspunkte. Sie bietet den weiblichen und männlichen Pinguinen einen beheizbaren Brutfelsen mit Höhlen sowie einen Unterwasserbereich mit 120.000 Litern gekühltem Salzwasser. Die Anlage ist nicht nur rundum begehbar sondern ermöglicht über zehn Scheiben, die Tiere auch unter Wasser zu beobachten.
Am Ende des Rundganges innerhalb des Ozeaneums erreicht man dann die 18 m hohe Ausstellungshalle „Riesen der Meere“. Hier werden neben anderen Giganten der Meere Nachbildungen von Blauwal, Buckelwal, Schwertwal und Pottwal in Originalgröße gezeigt.
Am Ende steht der Besucher wieder im großen lichtdurchfluteten Foyer des Stralsunder Ozeaneums. Man blickt auf die Stralsunder Promenade und auf die Insel Rügen, holt Luft in der Cafeteria oder besucht den Museumsshop.
(T/07.10.2011)