Kapelle Vitt (Uferkapelle Vitt)

Die Vitter Kapelle liegt oberhalb des gleichnamigen Fischerdorfes Vitt, gut einen Kilometer südöstlich von Putgarten auf der Insel Rügen.
Erbaut wurde die Kapelle Vitt ab 1806 am Hochufer des Fischerdorfes Vitt bei Putgarten. Angeregt hatte den Kapellenbau der  Altenkirchener Pastors Ludwig Gotthard Kosegarten, der auch für die Seelsorge der Fischer in Vitt zuständig war.
Errichtet wurde das Gotteshaus nach Plänen des pommerschen Landbaumeisters Rühs. Durch die napoleonischen Kriege wurde die Bautätigkeit unterbrochen und die Uferkapelle konnte erst 1816 fertiggestellt und geweiht werden.
Vorher, da die Fischer in der Heringssaison stets an die Küste Vitts gebunden waren und nicht nach Altenkirchen kommen konnten, predigte der charismatische Pastor Kosegarten unter freiem Himmel in Vitt. Diese vom rhetorisch begabten Kosegarten gehaltenen  Uferpredigten“machten Vitt bald über die Grenzen Wittows bekannt.
Der Bau der Kapelle machte den Gottesdienst schließlich auch bei Regen möglich.

Die Kapelle Vitt  ist ein einfacher oktogonaler Reet  gedeckter Bau mit weißgetünchten Wänden. Zu Kosegartens Zeiten bedeckten Holzschindeln das Kirchendach. Das Kircheninnere ist sehr schlicht. Zu den wenigen Schmuckelementen zählen der Kanzelaltar und ein gusseisernes Kruzifix.
Über besagtem Altar der Kapelle Vitt befindet sich eine vom Stralsunder Maler Erich Kliefert gefertigte Kopie des Gemäldes „Petrus auf dem Meer“ von Philipp Otto Runge.
Das Gemälde wurde im Jahr 1805 von Kosegarten als Altarbild an seinen ehemaligen Wolgaster Schüler in Auftrag gegeben.
Das allerdings durch den frühen Tod Runges im Jahre 1810 unvollendete Original blieb in Hamburg. Heute befindet es sich im Besitz der Kunsthalle Hamburg.
Seit 1990 ziert das Wandgemälde „Menschen im Sturm“ vom italienischen Künstler Gabriele Mucchi den Innenraum der Kapelle Vitt. Mucci gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des so genannten  italienischen Realismus, ausgeführt.
Die Orgel ist ein Werk des Instrumentenbauers Friedrich Albert Mehmel aus dem Jahr 1866.
Besucher können die Kapelle in Vitt nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Arkonabahn erreichen. Die Einkehr  in das Gotteshaus an der Küste lohnt sich auf jeden Fall.
(LT04012018mph)

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