Ivenacker Eichen

Die Ivenacker Eichen zählen zu den bekanntesten Naturdenkmälern in Deutschland. Die älteste der Eichen im Tiergarten von Ivenack hat einen Stammdurchmesser in Brusthöhe von etwa 3,50m und einen Stammumfang von sage und schreibe mehr als elf Metern.
Das Alter dieser Rieseneiche zu bestimmen, ist nicht ganz genau möglich. Anhand von Messungen der Jahresringe kann allerdings eine Lebensdauer des Baumes von mehr als 1000 Jahren als gesichert angenommen werden.
Selbst das Alter der „Geschwistereichen“ liegt noch zwischen 500 und 1000 Jahren. Damit sind die Ivenacker Eichen in jedem Fall die ältesten Eichen Deutschlands.
 
Die Größe und Ausdehnung der Eichenbäume von Ivenack ist allerdings kein Naturwunder. Slawische Siedler hielten ihr Vieh im sogenannten Hude-(Hüte-) wald. Dort fraßen die Tiere u.a. die höchst nahrhaften Eicheln sowie sämtliches Grün zu ebener Erde. Sträucher oder gar Bäume konnten sich über Jahrzehnte nicht entwickeln, so dass die vorhandenen Eichenbäume sich majestätisch entwickeln und ausbreiten konnten. Diese Hüteform wird im Ivenacker Tiergarten um die tausendjährigen Eichen herum noch heute praktiziert.
 
Denn bei der Erhaltung und Pflege der Ivenacker Eichen werden grundsätzlich keine künstlichen Maßnahmen angewandt. Irgendwelche baumchirurgischen Eingriffe oder gar ein Ausmauern der Stämme werden durch das zuständige Forstamt konsequent abgelehnt. Allenfalls werden durch eine leichte Absperrung um die Bäume herum Schäden von seiten der zahlreichen Besucher vermieden. Darüber hinaus werden die Bedingungen des Hudewaldes bewahrt, die die Eichen ja offenbar so alt werden ließen.
 
Auf jeden Fall sind die Ivenacker Eichen in der Mecklenburgischen Schweiz durchaus ein Sinnbild für den Norden. Wie schrieb seinerzeit der Dichter Fritz Reuter:

„Ick weit einen Eikbom, de steiht an de See
 de Nurdsturm de brust in sin Knäst;
 stolz reckt hei de mächtige Kron in de Höh,
 so is dat all dusend Johr wäst“.

(*T/03.05.2012/mph)

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