Münster Bad Doberan

Nahezu ausnahmslos alle Experten bezeichnen das Münster Bad Doberan als das bedeutendste Bauwerk des Mittelalters in Mecklenburg. Und die Besucher spüren die Jahrhunderte spätestens beim Eintritt in das Münster Bad Doberan. Der Sakralbau gilt als Perle der norddeutschen Backsteingotik.

Auf schwierigem Baugrund, weil äußerst sumpfig, ließ Fürst Heinrich Borwin I. im Jahr 1186 das Kloster von Doberan errichten.
Bereits 1232 stand auf dem Gelände des Klosters eine Kirche, ein kleier romanischer Vorgängerbau für das heutige Münster. Er wurde im 13. Jahrhundert durch ein neues Münster ersetzt. Um 1280 begann der Bau dieses Gebäudes, wobei erhaltene Teile der romanischen Kirche in das neue Gebäude einbezogen wurden.
nach alten Überlieferungen war bereits um 1297 Rohbau und das Dachwerk des gotischen Münsters fertiggestellt worden. 1301 wurde dann die erste Bronzeglocke unter Abt Johann von Elbing eingebaut und geweiht. Neun Jahre darauf war die Erstausstattung des Chorraumes fertiggestellt. Die Arbeiten am Hochaltar wurden bereits um 1300 abgeschlossen. 1368 erfolgte dann die Weihe des fertigen Münsters.

Den Grundriss des Doberaner Münsters bildet eine so genannte dreischiffige, kreuzrippengewölbte Basilika. Verzierungen gibt es nicht. Im Gegensatz zu anderen Kirchenbauten wirkt das gewölbte Mittelschiff, es ist 76 Metern lang, nicht so hoch aufstrebend. Entsprechend der Ordensregeln der Zisterzienser ist Schlichtheit oberstes Prinzip. Und so bilden die halbhohen Seitenschiffe, das kreuzförmige Querschiff sowie der Abschluss des Chores mit dem Chorumgang und seinen nach außen führenden fünf Kapellen eine einfache Einheit. Formvollendung in schlichter und doch klarer, den Herrn feiernder Linie.
Das gilt auch für den Außenbau des Doberaner Münsters. Auch hier wurde auf übermäßige Verzierungen, gewaltige Glocken oder große Westtürme verzichtet. Lediglich die Westgiebel und die Querschiffe sind mit den üblichen Blendrosetten geschmückt.
Und dennoch: Das Münster war im Mittelalter die wichtigste landesfürstliche Grablege,ein beweis für die besondere politische Bedeutung des sakralbaus.

1552 hatte die Reformation und die Auflösung des Klosters allein die Kirche als Pfarrkirche der örtlichen evangelisch-lutherischen Gemeinde überstanden.
Im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges wurde das Münster Doeran im Jahre 1637 mehrfach geplündert und beschädigt. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurden dann auch einige Klostergebäude zerstört.
1883 bis 1896 erfolgte eine gründliche Sanierung der noch vorhandenen Gebäudesubstanz durch Großherzog Friedrich Franz den Zweiten.
Den 2. Weltkrieg überstand das Doberaner Münster unbeschadet. Viele Kunstschätze blieben in jenen schweren Tagen erhalten. Weitere Sanierungen sowie Restaurierungsarbeiten zum Erhalt des Münsters erfolgten in der Zeit nach dem Krieg und in den zurückliegenden jüngeren Jahren der Geschichte des Münsters zu Bad Doberan.

1984 wurde die Generalrestaurierung des Münsters in der DDR abgeschlossen. Danach wurde das Münster auf Rang drei erhoben in der Liste der nationalbedeuten Denkmäler mit internationalem Kunstwert in der ersten sozialistischen Republik auf deutschem Boden.

Nach der politischen Wende erfolgen weitere umfangreiche Restaurierungen des Doberaner Münsters u.a. am Hochaltar sowie die statische Sicherung der Gewölbe durch Zuganker.

Heute ist das Doberaner Münster ein Besuchermagnet in Mecklenburg-Vorpommern. Die Angebote für Besichtigungen, Konzerte und natürlich Führungen werden jährlich von tausenden Besuchern genutzt.
(*T/23082012/mph)

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