Störtebeker Festspiele

Störtebeker Festspiele Ralswiek / Pressefoto: Störtebeker Festspiele Rügen

Die Störtebeker Festspiele auf der Insel Rügen ziehen in jedem Jahr viele Tausende Besucher an. Sie sind seit 1993 jeweils von Ende Juni bis Anfang September in Ralswiek am Ufer des Großen Jasmunder Boddens auf Deutschlands größter Insel zu erleben. Laut Veranstalterangaben gelten die Störtebeker Festspiele auf der Naturbühne Ralswiek als Deutschlands erfolgreichstes Open-Air-Theater.
Die eigentlichen Anfänge der Störtebekerfestspiele in Ralswiek reichen zurück bis in das Jahr 1958. Damals rief die Regierung der DDR die „Rügenfestspiele“ ins Leben. Dazu wurde die Figur des Klaus Störtebeker durch findige Funktionäre mal eben vom räuberischen Seefahrer zum sozalistischen Volkshelden umgewandelt. Der Autor Kurt Barthel schrieb die  dramatische Ballade „Klaus Störtebeker“, die dann in der Inszenierung von Hanns Anselm Perten und unter der Chorleitung von Günther Wolf  mit großem Erfolg aufgeführt wurde. Allerdings war Ideologie schon seinerzeit für die meisten Zuschauer nur Nebensache. Sie begeisterten sich am Open-Air-Sektakel mit absolut norddeutschem Flair vor einer malerischen Kulisse.

Der Platz für die damaligen Rügenfestspiele wurde im Frühjahr 1959 zwischen dem Schloss Ralswiek und dem davor gelagerten Ufer des Großen Jasmunder Boddens gefunden. In nur fünf Monaten Bauzeit errichtete man dann die Natürbühne. Zur gleichen Zeit wurde das Dorf Ralswiek zum Festspielort umgebaut. Immerhin sollten die „Rügenfestspiele zum „Bayreuth der Ostseeküste“ werden so der Traum der Kulturfunktionäre in jenen sozialistischen Tagen.
Schon damals war  die Kulisse gigantisch. Allein in den einzelnen Aufführungen mit dem Titel „Klaus Störtebeker. Dramatische Ballade in sechs Episoden“ wirkten rund 1.000 Darsteller mit.
Insgesamt rund 670.000 Besucher kamen zu den fünf Aufführungen in den Jahren von 1959 bis 1961 und 1980 sowie 1981.
Danach fiel das Gelände – gerüchteweise bedingt durch die Ölkrise und einen einhergehenden Mangel an Diesel für die Zubringerbusse – in einen Dornröschenschlaf. Die ehemalige Naturbühne verwilderte, fiel in einen Dorrröschenschlaf. Aus diesem wurde die Naturbühne Ralswiek durch Peter Hick, den ehemaligen Intendanten der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg, nach der politischen Wende 1993 erweckt.
Die Störtebeker Festspiele GmbH & Co. KG ist heute ein privates Unternehmen. Es erhält keinerlei staatliche Zuschüsse. Und dennoch oder gerade darum konnten die Besucherzahlen der Störtebeker Festspiele stets gesteigert werden. Pro Jahr liegen sie seit 2003 bei weit mehr als 300.000 Menschen, die in einer Saison  an den Großen Jasmunder Bodden pilgern. Viele sind Wiederholungstäter und bestellen ihre Tickets für die aktuellen Störtebeker Festspiele im Vorverkauf bereits viele Monate vorher. 
Die Naturbühne Ralswiek liegt direkt an der B96, 5 km nördlich von der Inselhauptstadt Bergen auf Rügen kommend, in Richtung Sassnitz.
(T 7/11)

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