Künstlerkolonie Schwaan

Künstlerkolonie Schwaan

Die Künstlerkolonie Schwaan – ihre Maler, Geschichte, Werke und Wirkung bis in die Gegenwart des Museums Kunstmühle Schwaan als bedeutender Ausstellungsort in Mecklenburg-Vorpommern.
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Die Künstlerkolonie Schwaan entstand Ende des 19. Jahrhunderts in der Kleinstadt Schwaan zwischen Rostock und Güstrow.  Sie ist die einzige Künstlerkolonie Mecklenburgs.
20 Kilometer von Rostock entfernt, der bereits damals größten Stadt der Region und politisches, wirtschaftliches und künstlerisches Zentrum Mecklenburgs, entwickelte sich mit der Künstlerkolonie Schwaan ein Refugium jenseits der großstädtischen Zivilisation.
Endlose Rapsfelder, Kraniche am Himmel, Löwenzahn am Straßenrand, Flieder im Vorgarten – kleinstädtische ja fast dörfliche  Idylle als Fluchtpunkt aus der pulsierenden Welt.
Schon um 1860 nutzten Künstler wie Otto Dörr, Eduard Ehrke und Carl Malchin die von den Flussläufen der Warnow und der Beke geprägte Landschaft um Schwaan für unzählige Motiv in ihren Bildern.
Als eigentlicher Vater der Künstlerkolonie Schwaan gilt  allerdings der in Schwaan geborenen Franz Bunke. Er lernte sein künstlerisches Handwerk zunächst in Rostock bei Paul Tischbein und Theodor Rogge. Über Studien in Berlin kam Bunke an die Weimarer Malerschule, war Schüler von Theodor Hagen und ab 1886 selbst Professor.
Seit 1892 dann verbrachte Franz Bunke die Zeit vom Frühjahr bis zum Herbst in seiner alten Heimat  Schwaan, um dort zu malen.
Seine Bilder „Wiesenlandschaft“, „Landschaft mit Beke“, „Schwaan im Morgennebel“ oder „Weites Land“ beschreiben eine stetige Suche nach der heilen Welt mit Szenen aus der Natur  voller Herbstlaub und stiller Gewässer.

Zu diesen Aufenthalten in seiner Heimat  Schwaan lud Franz Bunke regelmäßig  zahlreiche seiner Weimarer Schüler und Kollegen ein. Alle bevorzugten eine  Abkehr vom akademischen Stil und suchten das Arbeiten in der Natur.
Zu ihnen zählten Paul Baum, Paul Riss, Richard Starcke, Arno Metzeroth, Rudolf Holzschuh und Otto Tarnogrocki.
Alfred Heinsohn gehörte seit 1902 zu dieser Schwaaner Künstlergruppe und ließ sich dann ganz in der mecklenburgischen Kleinstadt nieder. Auch einige Schwaaner wurden von Franz Bunke unterrichtet, unter ihnen Peter Paul Draewing und Rudolf Bartels, die später ebenfalls in Weimar studierten.
Nicht wenige Kunstkenner sagen heute, daß es in der Künstlerkolonie  In Ahrenshoop sicher viel mehr Maler gab, aber eine Größe wie zum Beispiel Rudolf Bartels war nie darunter. Bartels gilt als der „Monet Mecklenburgs“. Er malte Stillleben und Landschaften. Zu seinen faszinierendsten Werken zählen seine „Laternenbilder“. Sie stellen eine Reihe von Motiven dar, auf denen Kinder mit Laternen durchs Dunkel laufen. Eine Entdeckung, die man aus mecklenburgischer Malerhand zunächst nicht erwartet.
In Weimar waren damals auch zahlreiche Frauen zum Malerei-Studium eingetragen. Einige von ihnen kamen auch mit Bunke, Bartels und anderen Künstlern zum Naturstudium nach Schwaan. Zu Ihnen zählen Helene Dolberg, Ilse Jonas, Elisabeth von Aster, Hedwig von Germar, Lilly Schmidt, Edith Falke, sowie die Studentinnen Eckhardstein, Rampelmann, Barkenhöft, Haik und Fischer. Allerdings ist von den „Malfrauen“ und ihren Schwaaner Werken aus jener Zeit nur sehr wenig bekannt.
Mit dem Ersten Weltkrieg brach die Künstlerkolonie Schwaan auseinander. Über viele Jahrzehnte gerieten die künstlerischen Aktivitäten in und um die Ackerbürgerstadt Schwaan unweit der großen Hansestadt Rostock fast gänzlich  in Vergessenheit.
Viele Werke der Schwaaner Künstlerkolonie sind heute übrigens im Museum Kunstmühle in Schwaan zu sehen.
Initiiert wurde das Kunstmuseum Schwaan von Lisa Jürß, der früheren Leiterin der Staatlichen Gemäldesammlung in Schwerin und selbst eine ausgewiesene Kennerin der Künstlerkolonie Schwaan.  Jürß  begann schon zu DDR-Zeiten für das Schwaaner Museum Mecklenburger Maler zu sammeln. Heute hat das kleine aber feine Kunstmuseum Schwaan hunderte Bilder, Zeichnungen und Grafiken im Bestand.  Damit schuf Lisa Jürß ein beeindruckendes künstlerisches Kleinod vor den Toren Rostocks.
Das Kunstmuseum Schwaan zeigt u.a. auch diverse Maler der Künstlerkolonie in einer Dauerausstellung wie zum Beispiel Franz Bunke, Rudolf Bartels, Alfred Heinsohn . Wechselnde Sommer- und Sonderausstellungen lohnen einen wiederkehrenden Besuch und lassen ein wenig künstlerische Tradition im mecklenburgischen Schwaan weiterleben.

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