Festung Dömitz

Die Festung Dömitz, gelegen am mecklenburgischen Elbufer, ist eine so genannte Flachlandfestung aus dem 16. Jahrhundert. Sie ist eines der wenigen Bauwerke dieser  Art in Norddeutschland und ein beeindruckender Beweis für die entwickelte Wehrarchitektur der Renaissance.

Erbauen ließ die größte Festung Mecklenburgs der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. in den Jahren 1559 bis 1565. Dazu wurde die seinerzeit an gleicher Stelle bereits bestehende Burg Dömitz erweitert.
Das Ziel von Herzog Johann war es, die Südwestgrenze Mecklenburgs und die Elbübergänge durch den mächtigen Festungsbau zu sichern und zu überwachen. Auf der Elbe konnten duch die Festung außerdem noch Zölle erhoben werden. Für all diese Aufgaben lag die Festung Dömitz ganz einfach strategisch äußerst günstig.

Die Festung Domitz selbst zeigt einen fünfeckigen Grundriss mit Bastionen auf Gewehrschussweite. Die Mauern zwischen den Bastionen, die so genannten „Kurtinen“, sind bis zu 9 Meter hoch. Das aufwändige Festungstor wurde im Stil der niederländischen Spätrenaissance 1565 erstellt.
Das innere Tor entstand 1790. Der dreigeschossige Backsteinbau des Kommandantenhauses mit Ost-Turm stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die Gebäude im Hof wurden durch neuere Bauten ersetzt.

Die Festungsanlage Dömitz, geplant von Francesco a Bornau, entstand in nur sechs Jahren, für damalige Verhälnisse eine Rekordzeit.  Möglich machten dies u.a. eine extra in der Nähe errichtete Ziegelei sowie Maurer, die eigens aus Italien geholt wurden, um dem Fachkräftemangel vor Ort zu begegnen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1635 der Ort Dömitz zur besseren Verteidigung dieses strategisch wichtigen Punktes niedergebrannt. In jenen Jahren war die Festung Dömitz von verschiedenen Kriegsparteien besetzt, u.a. auch von Tilly und Wallenstein.

1809 erlebte die Festung Dömitz erste militärische Auseinandersetzungen im Zuge der Napoleonischen Befreiungskriege. An den Artilleriebeschuß im 19. Jahrhundert erinnern noch heute die eingemauerten Kanonenkugeln in der Ziegelmauer.

Die Festungsanlage wurde über die Jahre unterschiedlich genutzt. Seit 1750 diente Dömitz auch als Irrenhaus und Gefängnis. Der wohl erfolgreichste plattdeutsche  Schriftsteller Fritz Reuter verbrachte auf der Festung Dömitz von 1838 bis 1840 die letzten Jahre seiner Festungshaft wegen Hochverrats.  In seinem Roman „Ut mine Festungstid“ (Aus meiner Festungszeit) beschreibt er diesen Abschnitt seines Lebens.

Trotz unterschiedlichster kriegerischer Einflüsse blieb die Festung Dömitz von größeren Zerstörungen verschont. 1975 wurde die Gesamte Anlage unter Denkmalschutz gestellt und ist heute in den wichtigsten Bereichen ( die Bastionen, die Kasematten und das Kommandantenhaus) für den Besucherverkehr zugänglich.

In den Gewölben ahnen wir heute ein wenig, wie es Gefangenen in der Festung Dömitz ergangen sein mag. Das Museum mit seinen umfangreichen Zeitzeugnissen  im Pulverkeller und im ehemaligen Kommandantenhaus vermittelt sehr viele interessante Fakten zur Geschichte der Festungsanlage und der Stadt Dömitz gleichermaßen.
(*T/12.02.2012/meck-pomm-hits)

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