Der deutsche Schauspieler Jürgen Frohriep wird am 28. April 1928 im mecklenburgischen Rostock geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Jürgen Frohriep in der sowjetischen Besatzungszone zunächst in der Laienspielbewegung der FDJ aktiv. Obwohl er keine professionelle Schauspielausbildung vorweisen konnte, wurde er 1951 am Berliner Theater der Freundschaft engagiert. Weitere Engagements an verschiedenen DDR-Theatern folgten.
1959 übertrug ihm der Regisseur Konrad Wolf die Hauptrolle in seinem Antikriegsfilm „Sterne“. Dieser Streifen brachte Jürgen frohriep den beruflichen Durchbruch. Danach wurde er als festes Mitglied des DEFA-Ensembles eingestellt. Zunächst war Jürgen Frohriep auf den Typ des Soldaten festgelegt.
In „Wolf unter Wölfen“ (1965, nach dem Roman von Hans Fallada) spielte Frohriep einen Offizier der Schwarzen Reichswehr. 1966 gibt er dem Rennfahrer Manfred von Brauchitsch Gestalt in dem Streifen „Ohne Kampf kein Sieg“.
Ende der sechziger Jahre gingen die Rollenangebote zurück für Jürgen Frohriep. In einer Nebenrolle war Frohriep 1973 im Film „Die Legende von Paul und Paula“ zu sehen.
Ab 1973 arbeitete Frohriep dann vor allem für das Fernsehen der DDR. Hier wurde er 1972 der Polizei-Oberleutnant Hübner in der Krimireihe Polizeiruf 110. Zunächst stand die durch Jürgen Frohriep verkörperte Figur noch im Schatten des von Peter Borgelt verkörperten Hauptmann Fuchs. Doch die Rolle des Oberleutnant Hübner entwickelte bis zu deren vorläufigem Ende 1991 ein eigenes Profil. Insgesamt löste Oberleutnant Hübner zwischen 1972 und 1991 insgesamt 64 Fälle im DDR-Polizeiruf.
Neben seiner Arbeit im DDR-Fernsehen war Jürgen Frohriep umfangreich als Synchronsprecher für die ostsdeutsche DEFA tätig.U.a. lieh er seine Stimme Charlton Heston (Antonius und Cleopatra) und Raimund Harmstorf in der DEFA-Synchronisation des Streifens „Der Seewolf“)
Nach der Wende, dem Ende der DDR, bekam Jürgen Frohriep keine Rollenangebote mehr. Das trieb den Schauspieler in eine Krise. Jürgen Frohriep litt an Alkoholproblemen und Depressionen. Seine Ehe zerbrach.
1993 begann die ARD mit der Weiterführung der Serie Polizeirufs 110. Jürgen Frohriep, „Polizeiruf-Urgestein“ kehrte für den Fall „Keine Liebe, kein Leben“ (1994) als Oberkommissar Hübner zum letzten Mal auf den Bildschirm zurück.
Kurz nach den Dreharbeiten zu seinem lezten Film verstarb Jürgen Frohriep in seiner Berliner Wohnung unter bis heute ungeklärten Umständen.
Eine Auswahl von Filmen und TV-Serien in denen der Schauspieler Jürgen Frohriep mitgespielt hat:
1959: Sterne
1961: Die Liebe und der Co-Pilot
1961: Küßchen und der General
1961: Gewissen in Aufruhr
1962: Der Kinnhaken
1962: Das grüne Ungeheuer
1964: Das Lied vom Trompeter
1965: Berlin um die Ecke
1966: Ohne Kampf kein Sieg
1967: Chingachgook, die große Schlange
1971: Du und ich und Klein-Paris
1971: Anflug Alpha 1
1971: Osceola
1972: Polizeiruf 110: Blutgruppe AB
1972: Polizeiruf 110: Blütenstaub
1972: Polizeiruf 110: Das Ende einer Mondscheinfahrt
1973: Polizeiruf 110: Alarm am See
1973: Polizeiruf 110: Vorbestraft
1973: Polizeiruf 110: Nachttresor
1973: Polizeiruf 110: Eine Madonna zuviel
1973: Die Legende von Paul und Paula
1973: Unterm Birnbaum
1974: Polizeiruf 110: Per Anhalter
1974: Polizeiruf 110: Konzert für einen Außenseiter
1974: Polizeiruf 110: Fehlrechnung
1974: Polizeiruf 110: Das Inserat
1974: Polizeiruf 110: Nachttaxi
1974: Der Leutnant vom Schwanenkietz
1975: Polizeiruf 110: Der Mann
1975: Polizeiruf 110: Ein Fall ohne Zeugen
1975: Polizeiruf 110: Zwischen den Gleisen
1975: Polizeiruf 110: Das letzte Wochenende
1976: Polizeiruf 110: Der Fensterstecher
1976: Polizeiruf 110: Ein ungewöhnlicher Auftrag
1976: Polizeiruf 110: Bitte zahlen
1980: Oben geblieben ist noch keiner
1983: Martin Luther
1990: Polizeiruf 110: Tödliche Träume
1994: Polizeiruf 110: Keine Liebe, kein Leben