Dat du min Leevsten büst (Text)


Musik:
Hamburg 1778
Text: zuerst bei Karl Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig Holstein und Lauenburg, Kiel 1845

Dat du min Leevsten büst
dat du woll weeßt
Kumm bi de Nacht
kumm bi de Nacht
segg wo du heeßt

Kumm du um Middernacht
kumm du Klock een
Vader slöpt, Moder slöpt,
ick slap alleen

Klopp an de Kammerdör
fat an de Klink
Vader meent, Moder meent,
dat deit de Wind

Kumm denn de Morgenstund,
kreiht de ol Hahn.
Leevster min, Leevster min,
denn mößt du gahn.

„Dat du min Leevsten büst“ ist eines der bekanntesten plattdeutschen Liebeslieder. Es ist aber eigentlich kein Volkslied plattdeutschen bzw. norddeutschen Ursprungs. Es hat seinen Ursprung in dem bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts recht bekannten erotischen Gassenhauer „Daß du mein Schätzgen bist“.
Der Text dieses Liedes wurde 1845  erstmals in einer plattdeutschen Fassung veröffentlicht. Diese Textvariante ist Grundlage aller heutigen Textvorlagen, da sie sich in der Folge allgemein durchsetzte. Mit dieser Melodie und dem Text ist das Lied „Dat du min Leevsten büst“ dann von der Wandervogelbewegung verbreitet worden und bis heute sehr populär.

In einigen Tesxtfassungen wird in der ersten Strophe darum gebeten, daß der Geliebte ihr was Liebes sagen soll:

Kumm bi de Nacht,
segg mi wat leevs

In einigen Texten schläft der Vater in der dritten Strophe und es heißt darum:

„Vader slöpt, Moder meent …“.

Verbreitet ist in einigen Fassungen auch eine fünfte Strophe, in der es heißt:

Sachen den Gang henlank,
Lies mit de Klink!
Vader meent,
Moder meent,
Dat deit de Wind.

(*T/28012013/mph)

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