U-Boot – Museum Peenemünde

Im Hafen von Peenemünde auf der Insel Usedom  liegt fest vertäut ein riesiger Stahl-Koloß mit der Bezeichnung U 461. Einst war dieses sowjetische  U-Boot der so genannten JULIETT-Klasse mit scharfen Marschflugkörpern und Torpedos unterwegs im Atlantischen Ozean, speziell gebaut und ausgerüstet zur Bekämpfung von US-Flugzeugträgern.
Das U 461 ist der größte jemals gebaute konventionell betriebene U-Raketen-Kreuzer der Welt und es ist das einzige noch erhltene seiner Klasse.
Fast 100 Meter lang und 4000 Tonnen schwer hat es die Ausmaße eines Häuserblocks mit sechs Etagen und sechs Aufgängen. Vergleichbar mit einem riesigen Eisberg ist nur ein rur 1/3 des Untersee-Riesen über Wasser zu sehen.
Im Inneren des U 461 können die Besucher auf sechs Decks eintauchen in eine beeindruckende und auch zuweilen beklemmend enge Welt. Zu sehen sind der Ruderstand, die Radar- und Sonaranlage, der Maschinenraum, die Kombüse, die Mannschafts- und Offiziersunterkünfte sowie die Torpedoräume.
Die steilen Treppen, die  verwinkelten Gänge, die kleinen Kammern (in einer Koje schliefen oft zwei Matrosen im Wachwechsel) – es war kaum Platz auf diesem engsten Raum für ein persönliches Leben. So gab es an Bord eine Dusche und ganze drei Toiletten für bis zu 82 Mann Besatzung. Wie die Männer in diesem Stahlbehälter tief unter der Meeresoberfläche auf oft wochenlanger Tauchfahrt  arbeiteten, schliefen und lebten ist für viele Besucher  schwer vorstellbar.
1991 erfolgte die Außerdienststellung.  1994 erfolgte der Verkauf. Über abenteuerliche Umwege kam das U 461 dann 1998 nach Peenemünde und ist hier an der Ostsee ein Besuchermagnet als U-Boot-Museum.

Übrigens, knapp zehn Minuten Fußweg entfernt, befindet sich das Historisch-Technische Informationszentrum (Historisch-Technisches Museum) von Peenemünde.
(T29082016mph)

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