Museumsschiff „Luise“ (Geschichte)

Das heutige Museumsschiff „Luise“ am Südstrand von Göhren wurde 1906 als so genanntes Plattbodenschiff auf der niederländischen Werft der Gebrüder G. & H. Bodewes in Martenshoek in den Niederlanden gebaut. Das Schiff war ein Besan-Ewer, Zweimastsegler mit Klüverbaum, mit der Hauptbestimmung des Lastentransportes.

In seiner wechselvollen Geschichte transportierte es dann u.a. Waren zwischen Weser und Elbe und dann bis in die 1920iger Jahre Ziegelsteine von Ueckermünde nach zur Insel Usedom, Insel Rügen und zum Darß.
Für eine Ladung wurden etwa 22.000 Steine vom Schiffer, seinem Jungmann und seiner Ehefrau selbst ein- und auch wieder am Zielhafen ausgeladen.
Ab 1939 fuhr die „Luise“ dann, ihr neuer Heimathafen war Baabe, im Linienverkehr von und nach Stralsund und transportierte landwirtschaftliche Güter sowie Waren des täglichen Bedarfs. Zu diesem Zweck wurde der einstige Zweimastsegler motorisiert mit einem 20 PS Glühkopfmotor. Um die Rügendammbrücke passieren zu können, wurde der Großmast gekürzt und klappbar gemacht.
Mit dem aufkommenden Lastkraftverkehr waren die „Schiffstage“ der „Luise“ gezählt, da sie als Frachtschiff unrentabel war. Und so wurde der einstige Küstenmotorsegler fest vertäut im Querkanal Stralsund und diente von 1964 bis 1974 als quasi schwimmender Getreidespeicher des VEAB Getreidewirtschaft. Die Ausstattungs- und Ausrüstungsgegenstände blieben jedoch erhalten.

1974 kaufte dann die Gemeinde Göhren von der Witwe des einstigen Schiffers den Küstenmotorsegler „Luise“ zum Schrottpreis, um sie in ein Museumsschiff umzuwandeln.
Allerdings erst 1977 erfolgte die Überführung an den jetzigen Standort am Südstrand von Göhren. Nach einer aufwendigen und liebevollen Sanierung wurde Luise am 12. August 1982 dann endlich als Museumsschiff eröffnet und dokumentiert die Arbeits- und Lebensbedingungen der Rügener Küstenschiffer und die Bedeutung der Küstenschifffahrt für die Versorgung der Inselbevölkerung.
(*T/10102012/mph)

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