Rudolf Bartels wurde am 10. November 1872 in Schwaan geboren. Er entstammte einer Töpferfamilie, die vor allem Ofenkacheln und Geschirr für Rostock herstellten.
Ab 1887 erlernte Bartels den Beruf eines Dekorationsmalers. Nach dem Abschluß 1892 arbeitete Rudolf Bartels zunächst als Dekorationsmaler in Lübeck, Hamburg, Hannover und Berlin.
Seine Wanderschaft führte ihn danach durch Süddeutschland und in die Schweiz. Der Besuch der Handwerkerschule in Berlin folgte von 1897 bis 1900.
Das Talent von Rudolf Bartels wurde von keinem geringeren als Franz Bunke erkannt, der ihm zu einer Ausbildung an der Weimarer Malerschule riet.
Noch im gleichen Jahr begann Rudolf Bartels daraufhin bei Theodor Hagen in Weimar ein Studium und erhielt 1903 die begehrte Wilhelm Ernst Medaille für das Bildnis eines Pferdekopfes.
Während des Studiums malte Rudolf Bartels bereits mit Franz Bunke, Peter Paul Draewing und Alfred Heinsohn in der unterrichtsfreien Zeit in Schwaan. 1904 stellte er gemeinsam mit diesen Künstlern in Rostock aus.
Rudolf Bartels arbeitete von 1908 bis 1914 in seiner Heimatstadt Schwaan als Mitglied der Künstlerkolonie Schwaan um Franz Bunke. Bartels malte Landschaften, Stillleben und Porträts.
Nach Aufforderung von Theodor Hagen beteiligte er sich an Ausstellungen in Dresden, Hamburg, Stuttgart, München und Luzern.
Nach anfänglich toniger Freilichtmalerei wendete er sich einer am Impressionismus orientierten Handhabung der Farben zu und fand um 1905 zu einer großzügigen, flächigen Malweise mit beeindruckender Leuchtkraft.
Bis 1912 beschäftigte Bartels die Wirkung von Spektralfarben zu gebrochenen Farben am Beispiel von natürlichem und künstlichem Licht. Es entstanden die bekannten Folgen zu den Laternenkindern, Seifenblasen, Regenbögen oder Einzelwerke mit runden reflektierenden Glasvasen. Seine Bilder wirken expressiv, sind abstrakt, ohne den Bezug zum Gegenständlichen zu verlieren. Nur im Stillleben schien er seiner Freude am Dinglichen nachzugehen. Mit seiner entstofflichten Malerei hatte Rudolf Bartels schon vor 1910 den Anschluss an die klassische Moderne gefunden.
Von 1908 bis 1917 arbeitete Bartels freiberuflich, unterbrochen durch den Kriegsdienst, in Schwaan. In der Hoffnung auf größere Anerkennung in der Universitätsstadt zog Bartels 1917 nach Rostock. Friedrich Schult organisierte 1926 eine Ausstellung für ihn in Güstrow. Durch das große Interesse wurden seinerzeit mehrere Werke verkauft.
Nach ersten optimistischen Jahren in Rostock zog sich Bartels mehr und mehr in sein Atelier zurück. Ein Nervenleiden ließ ihn häufiger unverträglich werden. 1931 nach seiner letzten Ausstellung zog sich Rudolf Bartels vollkommen zurück.
Er gilt heute als der bedeutendste Maler Mecklenburgs in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.
Seine Bilder befinden sich in den Sammlungen der Museen in Schwaan, Rostock und Neubrandenburg.
Am 16. Februar 1943 starb Rudolf Bartels fast vergessen in Rostock.