Der Darß

Als Darß wird der Mittelteil der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst bezeichnet.
Der Darß schließt sich im Nordosten an das Fischland an. Vom Darß wechselt die Landschaft dann im Osten hinüber zur Halbinsel Zingst. Die natürliche Grenze zwischen Darß und Zingst ist an dieser Stelle der Prerow-Strom.
Im Norden wird der Darß an seinen langen Sandstränden von der offenen Ostsee begrenzt. Auf der gegenüberliegenden Seite grenzt der Darß an den Saaler Bodden und den Bodstedter Bodden.
Die Ausdehnung  des Darßes ist flächenmäßig eher gering. Sie beträgt im Nord-Süd-Verlauf und im  West-Ost-Verlauf etwa jeweils zwischen zehn und zwölf Kilometer. 
Auf dem Darß befinden sich die Orte Born a. Darß, Prerow, Wieck und ein Teil der Gemeinde Ahrenshoop. Während der Ortsteil Ahrenshoop noch zum Vordarß gehört, sind die Ortsteile Althagen und Niehagen, bereits Teil des Fischlands.

Der Name Darß wird auf das altslawische Wort draci für Dornenstrauch zurückgeführt und dürfte also für Dornenort oder Dornort stehen.

Der überwiegende Teil der Region Darß ist von relativ üppigem Wald bedeckt, dem Darßwald, auch Darßer Urwald genannt.

An der Nordspitze des Darßes, am sogenannten Darßer Ort, erhebt sich der gleichnamige Leuchtturm. In den Ostseegewässern vor dem Darßer Ort erstrecken sich ausgedehnte Sandbänke.
Über die naturgeschichtliche Entwicklung von den geologischen Gegebenheiten bis hin zur Flora und Fauna des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft informiert die Nationalparkausstellung in Wieck a. Darß sowie das Natureum am Darßer Leuchtturm.
Das Natureum ist eine Außenstelle des Meeresmuseums Stralsund.
Ausgedehnte Teile des Darßwaldes vor allem im Nordwesten und im Bereich der Küstenlinie Darßer Ort sind Schutzzohne I des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Hier dürfen die Besucher nur die ausgeschilderten Wege nicht verlassen.

In der Geschichte gehören der Darß und Zingst zu Pommern bzw. zum heutigen Vorpommern, dem nach dem zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Rest des einstigen Pommern.
Die Grenze zwischen Pommern und Mecklenburg verlief seinerzeit Am Strom. So hieß das verbindende Gewässer zwischen der Ostsee und dem Saaler Bodden. Der Strom führte noch bis ins Mittelalter Wasser und machte den Darß zu einer Insel.
Daneben gibt es auch noch den Prerow-Strom. Er ist kein Fluss oder Bach sondern ein so genanntes Seegatt. Bis ins 19. Jahrhundert verband der Prerower Strom oder Prerow Strom den Bodden mit der offenen Ostsee. 1872 jedoch, im Verlaufe eines schweren Sturmhochwassers, versandete der nördliche Teil des Stroms bei Prerow. Er wurde dann 1874 zugeschüttet und durch Deiche gesichert. Der verbliebene Prerowstrom mit kleinen Seen und Brücken lädt heute zu Spaziergängen sowie zum Tretbootfahren ein und wird im Boddenbereich von Ausflugsschiffen befahren.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zu Napoleons Zeiten stand der Darß wie ganz Vorpommern unter schwedischer Herrschaft bzw. von 1715 bis 1720 für kurze Zeit sogar unter dänischer Verwaltung.
 (*LT/23.04.2012/mph)

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