Schabbelhaus Wismar

„Brauhaus der Hanse“ wurde Wismar einst genannt. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt im 14. und 15. Jahrhundert beruhte u.a. auch auf dem florierenden Handel mit Bier, das in der Hansestadt von über 180 Brauern produziert wurde. Vom Wohlstand und Reichtum der Wismarer Hansestädter zur damaligen Zeit zeugen heute noch riesige Kirchen und zahlreiche Giebelhäuser der Kaufleute.
Ein ganz wichtiger Wismarer in jener Zeit war der Brauer, Ratsherr und spätere Bürgermeister Hinrich Schabbel. Er hatte sich ein prachtvolles Brauhaus im Stile der zweigeschossigen Renaissancegebäude bauen lassen – eines der ersten im Ostseegebiet überhaupt. Auffallend sind der elegante Giebel, die Fassade aus rotem holländischen Backstein, die schmucken Sandsteindekorationen und die reich verzierten Portale.
Das Schabbelhaus Wismar wurde zwischen 1569 bis 1571 erbaut. In den ersten Jahren wurde es als Brauhaus und Wohnhaus genutzt.
In den folgenden Jahrhunderten hatte das Wismarer Schabbelhaus immer wieder neue Besitzer. Die bauten mal hier und mal dort etwas an oder um, was zu vielen entstellenden Veränderungen des historischen Gebäudes führte. Nach umfangreichen Restaurierungen in den zurückliegenden Jahrzehnten konnte das ursprüngliche Aussehen des Schabbelhauses Wismar wiederhergestellt werden.
Heute hat im Wismarer Schabbelhaus das Museum der Hansestadt für die Besucher geöffnet. Das Hausinnere mit seiner erhaltenen Diele und den als Ausstellungsräumen genutzten Speicherböden vermittelt einen guten Eindruck, wie es in einem typischen  Wismarer Kaufmannshaus in den vergangenen Jahrhunderten ausgesehen hat.
Das Schabbelhaus beherbergt heute auch wertvolle Kunstsammlungen wie Teile der Briesemann-Sammlung und der Canow-Sammlung. Darüber hinaus findet man vielfältige Gegenstände des täglichen Lebens der letzten Jahrzehnte.
(*/T/03052012/mph)

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