Das Leben auf dem Lande (Ut mine Stromtid)

Buch-Cover "Das Leben auf dem Lande" / Foto: MANUSKRIPTUM, Verlag

Das Leben auf dem Lande.(Ut mine Stromtid / Autor: Fritz Reuter)
Aus dem Plattdeutschen übertragen und mit Anmerkungen versehen von Friedrich und Barbara Minssen
Manuscriptum Verlagsbuchhandlung Th. Hoof KG. Waltrop/Leipzig 2005
862 Seiten, , 12,5 x 19,5 cm, Leinen mit Schutzumschlag, Fadenheftung, Leseband
ISBN 978-3-937801-00-1
 
„Das Leben auf dem Lande“ ist die hochdeutsche Übersetzung des plattdeutschen Romans „Ut mine Stromtid“ von Fitz Reuter. „Ut mine Stromtid“ ist der erfolgreichste Roman des mecklenburgischen Schriftstellers.
Immerhin war Fritz Reuter zu seinen Lebzeiten bereits ein Bestsellerautor. Er brachte das Plattdeutsche in die Literatur ein und beschrieb das Leben der Mecklenburger:  „. . . mein ganzes Geheimnis besteht in dem Glück, den Ton getroffen zu haben, der unten und oben, beim Volk und bei den Gebildeten, zugleich anklingt.“ Fritz Reuter aus Stavenhagen, vor 200 Jahren geboren, war zu Recht darauf stolz, mit plattdeutschen Romanen und heiteren Versen ein Millionenpublikum im gesamten deutschen Sprachraum erreicht zu haben.
Sein mit Abstand erfolgreichstes Buch war und ist der Roman „Ut mine Stromtid“. Mit diesem Bestseller begann auch der  internationale Erfolg des mecklenburgischen Schriftstellers: Schon bald wurde das Buch übersetzt ins Niederländische, Dänische und Schwedische, später in andere europäische Sprachen und gilt heute als plattdeutsche Weltliteratur überhaupt.
Fritz Reuters „Stromtid“ ist ein Weltroman mit tiefen Wurzeln in Norddeutschland. Mecklenburg steckt in der Krise, kleinere Gutsbetriebe gehen bankrott und Spekulanten wollen gute Geschäfte machen. Vor diesem Hintergrund schildert der Autor das Schicksal von fünf Familien auf dem Lande. Mittendrin der Gutsinspektor Bräsig, der sich mit viel Humor und in einer skurrilen Mischung aus Hoch- und Plattdeutsch Gedanken macht über die Welt. Und dann bricht auch noch die Revolution aus…
Reuter selbst war einmal Strom, also Landwirtschaftseleve, auf einem mecklenburgischen Gut. Hier lernte er moderne Ackerbaumethoden genauso kennen wie die bürgerliche Opposition gegen den Adel des Landes. Später als Autor engagierte er sich für die Pressefreiheit und gegen den Ständestaat. All diese Erfahrungen sind eingeflossen in seinen Roman „Ut mine Stromtid“, der zwischen 1862 und 1864 entstanden ist und nun in hochdeutscher Übersetzung als „Leben auf dem Lande“ noch mehr Freunde finden wird.
(nach Texten von Rainer Schobess  im Booklett der 11-CD-Box „Ut mine Stromtid“ (TENNEMANN media), die plattdeutsche Lesung des Reuter-Werkes durch Gerd Micheel)

Pressestimmen zur hochdeutschen Übersetzung des plattdeutschen Romans „Ut mine Stromtid“:

„Das ist wirklich ein tolles Buch! Da kann sich das Allermeiste aus dem 19. Jahrhundert hinter verstecken! Wir haben ja so wenig Romane im 19. Jahrhundert, die wirklich gut sind, aber ich denke, FritzReutergehört in die Spitzengruppe. Das ist von einer solchen tiefen Humanität, von solcher Plastizität der Figuren…“. Der das sagt, ist Germanistik-Professor Erhard Schütz von der Berliner Humboldt-Universität. Er selbst spricht kein Plattdeutsch, allerdings erlebte er Fritz Reuters Hauptwerk in der beeindruckenden hochdeutschen Ãœbersetzung von Friedrich u. Barbara Minssen, die unter dem Titel „Das Leben auf dem Lande“ zuerst 1975 erschienen ist.

„… Seit langem war sie vergriffen, auch die dtv-Taschenbuch-Ausgabe – jetzt ist diese hochdeutsche Stromtid wieder im Buchhandel: als schöner Dünndruckband in Leinen, mit Schutzumschlag und Lesebändchen und das zu einem Preis, zu dem manches Taschenbuch nicht zu haben ist. Diese Ãœbersetzung mit ihrem niederdeutschen Tonfall und Timbre hat Reuters Hauptwerk dauerhaft ins Hochdeutsche gerettet – kein geringes Verdienst. Dies um so mehr als der Grundkonflikt des Romans nach wie vor aktuell ist – es geht um nicht weniger als um die „feindliche Ãœbernahme“ eines Gutes, dessen Besitzer in die Verschuldung getrieben wird. Und dass Reuterein bedeutender Autor von erheblicher Könnerschaft war, das lässt sich anhand dieser Ãœbersetzung genussvoll nachschmecken….“ (H. Suhrbier, Mecklenburg-Magazin, Schweriner Volkszeitung

„… wer als Plattdeutsch-Abstinenzler bei der Lektür [von „Ut mine Stromtid“] nicht nur die Tante pastern, sondern auch etwas verstehen will, [kann] zu der meisterlichen Hochdeutsch-Fassung von Friedrich Minssen greifen […] „Das Leben auf dem Lande“. Für lange ländliche Leseferien! Wer aber nach einer lohnenden literarischen Lustpartie lechzt, der muß Stavenhagen besuchen. Da gibt es ein Fritz-Reuter-Museum, eins der allerschönsten Literatur-Museen, die ich kenne.
(Prof. Erhard Schütz: Je nach Lichteinfall, in: Das Magazin 7/8, 2006)

(T/30072011/ oldtshop)

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