Schwerin – eine neue Strophe im unendlichen Schuldenlied

Die Landeshauptstadt Schwerin lebt schon lange weit über ihre Verhältnisse. Die Verschuldung wächst und wächst und wächst … Das Pfaffenteich-Städtchen, das seit Jahr und Tag mehr sein will, als es ist, versucht nun zu „sparen“ … Also Schwerin versucht bei anderen zu sparen und bei seinen Bürgern abzukassieren.

Geplant sind u.a.: Kein Geld mehr für private Musik- und Kunstschulen, kein Geld mehr für das Filmkunstfest, kein Geld mehr für die Verbraucherzentrale. Die Sraßenbeleuchtung soll weiter reduziert werden, weniger Pflege von Schulen und Sportstätten sowie Kürzungen bei der Pflege von öffentlichem Grün und der Abfallbeseitigung. Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit werden flächendeckend gestrichen …

Neben der Ausgabenkürzung, so die Planung, sollen dann natürlich die Gebühren drastisch erhöht werden. Wehe dem, Du bist Grundstückseigentümer in Deutschlands  kleinstem Landeshauptstädtchen, dann wird es jetzt wirklich teuer!!! Denn die Grundsteuer geht kräftig nach oben. Das bedeutet am Ende aber auch für jeden Schweriner Mieter, daß er bald richtig kräftig in den Geldbeutel greifen muß. Für eine Dreiraumwohnung sind das im Monat über 30 Euro Miete mehr!
Und überhaupt werden auch alle anderen Gebühren kräftig erhöht wie Sportstättennutzungsgebühren, wie die Gebühren der Kleingartenpachten und endlich auch wird die „Bettensteuer“ eingeführt.

ABER die Einsparungen und Einnahmenerhöhungen sind natürlich wichtig.
Sie machen es möglich, dass bei den enormen und stets wachsenden Kosten für die Stadtverwaltung nicht gespart werden muß. Keine Angst, der überbordende öffentliche Dienst muß in Sachen Gehalt und Rente keine Kürzungen befürchten. Von der Sekretärin bis zur Oberbürgermeisterin ist auch in Schwerin das Stadthaus weiter weich gebettet. Da kann aus den warmen Amtsstuben heraus schon mal trefflich schwadroniert werden über „soziale Grechtigkeit“ oder gar „Klassenkampf“ …

Selbstverständlich werden auch die Millionenzuschüsse für das Stadt- (Pardon), Staatstheater nicht gekürzt. Letzteres ist insofern doch beruhigend, da wir uns um die z.B. verdammt guten Bezüge der Musiker der Mecklenburgischen Staatskapelle und der Leitungsebene des Staatstheaters keine Sorgen machen müssen. Und sollte es eng werden z,B. für die hoch dotierten Musiker und die Führungsriege des „staatlichen Theaters“ gibt es ja immer noch die gutgläubigen Bürger. Die werden dann gern mal aufgerufen zum „Portemanaischutz“, Entschuldigung, natürlich zum „Kulturschutz“ … Da werden kultubewegte Bürger, zu Lemmingen degradiert getreu dem Motto: Die helfen dann schon, die kämpfen für ihr Theater, also für die Konten der … aber das hatten wir ja schon.

Spätestens hier stellt sich nämlich die Frage, was wird in Schwerin eigentlich wofür ausgegeben?Allein mit den derzeitigen städtischen Theatermillionen (zuzüglich der Landesmittel) könnte man wichtige Elemente einer freien und lebendigen Kulturszene ebenso finanzieren wie ein modernes, erfolgreiches und künstlerisch hochwertiges Stadttheater … Dazu müsste es im Theater aber einen ehrlichen Kassensturz geben. Die zum Teil für die Provinz absurden Gehälter, Verträge und Strukturen müssten auf den Prüfstand. Da würden einige Wenige dann zwar deutlich weniger haben, könnten zum Beispiel weitaus weniger Immobilien in der Landeshauptstadt erwerben, aber es wäre immer noch mehr als genug zum Leben.

Unterm Strich werden die Sparversuche von Schwerin an der Misere kaum etwas ändern. Die ist, wie in den meisten deutschen Kommunen, strukturbedingt und schon verdammt griechisch.
Erschwerend für das Landeshauptstädtchen von Mecklenburg-Vorpommern kommt aber noch hinzu, daß man am Schweriner See ständig versucht, mehr sein zu wollen als man ist. Man möchte mithalten mit den „Großen“. Das ist in etwa so, als wollte ein kleines Dorf sich eine U-Bahn zulegen. Das ist nun mal absurd, maßlos teuer und wird scheitern! Und ganz nebenbei hat Schwerin das auch gar nicht nötig.

Auf jeden Fall dürfen wir schon jetzt auf die nächsten Sparideen von Klein Schwerin gespannt sein. Oder, wenn wir Schweriner sind, uns davor fürchten.

(Meckpommel)

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(*/T/30.12.2012/mph)

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