Bisher deutlich weniger Bewerbungen für Wettbewerb „Verfehmte Musik“

Schwerin (nordPR-Mediendienst) – Seit über zwanzig Jahren veranstaltet der Landesverband Jeunesses Musicales MV e.V. das Festival Verfemte Musik, um Musikerinnen und Musikern und Komponistinnen und Komponisten Gehör zu geben, die während der NS Zeit verfolgt und ermordet und deren Werke verboten wurden. Das diesjährige Festival soll vom 1. bis 30. Oktober in Schwerin stattfinden.

Das Herzstück ist dabei der alle zwei Jahre ausgetragene Internationale Interpretationswettbewerb, diesmal vom 8. bis 11. Oktober. In diesem Wettbewerb setzen sich interessierte junge Musikerinnen und Musiker intensiv mit in Vergessenheit geratenen Kompositionen auseinander.
Solistisch oder in Kammermusikformation werden in der Vorrunde in sechs Kategorien die Finalistinnen und Finalisten ermittelt. Insgesamt geht es um Preisgelder von insgesamt 12.000 Euro.

Allerdings gibt es durch die Corona-Krise für 2020 bisher deutlich weniger Bewerbungen. Hatte man in der Festivalleitung zum jetzigen Zeitpunkt im vergangenen Jahr bereits etwa 16 Duo-Anmeldungen so sind es derzeit gerade mal 4 Duos die dabei sein wollen.
Der Veranstalter Jeunesses Musicales Mecklenburg-Vorpommern geht aber davon aus, dass der Wettbewerb in jedem Fall stattfindet. „Wir möchten mit dem Wettbewerb zeigen, dass es auch in der Situation in der wir uns durch die Corona-Pandemie befinden, Möglichkeiten gibt, jungen Musikerinnen und Musikern ein Podium zu geben. Wir freuen uns über die breite Unterstützung, die unser Projekt durch Förderer und Kooperationspartner auf lokaler und bundesweiter Ebene erhält“, erklärte Volker Ahmels, Vorstandsvorsitzender des Vereins Jeunesses Musicales Mecklenburg-Vorpommern.

Der Schwerpunkt des diesjährigen Festivals liegt aber nicht alleine in Deutschland, sondern beschäftigt sich auch mit dem Holocaust in anderen europäischen Staaten. So erwartet den Festival-Besucher ein vielseitiges Programm in Schwerin: Die Höhepunkte werden hierbei vier hochkarätige Konzerte sein. Eine Ausstellung wird den Holocaust in den Niederlanden beleuchten und vertiefend auf das Schicksal des Komponisten Dick Kattenburg und seiner Familie eingehen. Bei einem Akademischen Tag werden sechs Vorträge unter dem Titel „Fluchtpunkt Skandinavien“ gegeben, die den Wandel im künstlerischen Schaffen infolge der Erfahrung von Flucht und Exil betrachten.
Der Akademische Tag ist eine Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes Jeunesses Musicales MV e.V. mit dem Zentrum für verfemte Musik an der hmt Rostock, dem Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der hmt Rostock, dem exil.arte Zentrum an der Musikuniversität Wien und der Akademie Schwerin e.V.

„Das Anliegen, Musik zu spielen, sich zu erinnern und nicht zu vergessen, was damals passiert ist, ist eine ganz besondere Form der Erinnerung“, sagte Landesbildungsministerin Bettina Martin im Vorfeld. „Es ist musikalische Erinnerungsarbeit. Diese Arbeit ist wichtig. Insbesondere in diesem Jahr, 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Mit den Schülerprojekten zeigt das Festival Verfemte Musik zudem, wie diese Erinnerungsarbeit in Zukunft erfolgen kann, wenn Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Holocaust nicht mehr möglich sein werden“, lobte Martin.

Eine honorarfreie Übernahme der Meldung ist jederzeit möglich bei Nennung der Quelle „nordPR“
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