Sassnitz (nordPR-Mediendienst) – Nach dem Ende der traditionsreichen „Königslinie zwischen Sassnitz und dem schwedischen Trelleborg“ erhält die Hafenstadt an Rügens Ostküste jetzt eine neue Fährverbindung in Richtung Schweden.
Die Förde Reederei Seetouristik (FRS) aus Flensburg will ab Herbst zweimal täglich mit einer Schnellfähre zwischen Sassnitz und Ystad pendeln. Das Schiff bietet Platz für 700 Passagiere und 210 Pkw. Eine Überfahrt wird zweieinhalb Stunden dauern.
In den kommenden Wochen werden die Anleger im Hafen Sassnitz und in Ystad und umgebaut. Mitte September sollen dann die ersten Fahrten starten. Bleibt abzuwarten, wie die neue Verbindung angenommen wird.
Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung will sich mit rund 800.000 Euro an den Investitionskosten.
„Ich freue mich sehr, dass mit der Flensburger Reederei ein im Land durch seine Tochter Weiße Flotte bereits engagiertes Unternehmen mit besten regionalen Netzwerken und Kenntnissen die traditionelle Königslinie im neuen Gewand wieder aufnimmt“, sagte Landesverkehrsminister Christian Pegel. „Besonders der Fakt, dass ein gebrauchter Katamaran gekauft und damit erheblich investiert wurde, zeigt das langfristige Interesse an der Verbindung seitens der Reederei. Nach Corona ist dies ein gutes und wichtiges Zeichen für den Tourismus und die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und vor allem in Vorpommern“ so der Minister. „Der Standort Fährhafen Sassnitz wird hierdurch genauso gestärkt wie der Tourismusstandort Rügen, weshalb das Land auch kurzfristig notwendige Infrastrukturinvestitionen finanziell unterstützen wird, ebenso weitere nötige Investitionen in den Start und das erfolgreiche Wiedereinführen der Fährlinie“, stellte Pegel in Aussicht.
Auch wenn offizielle Stellen davon reden, dass mit der Fährverbindung Sassnitz-Ystad die Königslinie von Rügen nach Schweden wieder aufgenommen wird, so sehen das viele Kritiker deutlich anders und sprechen in diesem Zusammenhang gar von einer Mogelpackung.
Ihrer Meinung nach ist die neue Linie keine Rettung der einstigen Königslinie und schon gar keine neue Königslinie.
Es gab und gibt nur eine Königslinie zwischen Deutschland und Schweden. Und die verlief zwischen Sassnitz und Trelleborg und transportierte Passagiere, PKW, LKW und Eisenbahnwaggons.
Die neue Linie, selbst wenn sie künftig unter dem Namen „FRS Königslinjen“ firmiert, sei allenfalls eine „Ausflugsfährverbindung“ wie viele andere auch … An 111 Jahre stolze Eisenbahnfährschifffahrt zwischen Sassnitz und dem schwedischen Trelleborg knüpft diese Entwicklung nicht an. Sassnitz-Trelleborg ist das Original und offenbar leider ein für allemal vorbei.
Nichts desto trotz könnte die neue kleine Fährverbindung zwischen Sassnitz und dem schwedischen Ystad ein Gewinn sein für den Sassnitzer Hafen und den künftigen Tourismus zwischen Deutschland und Schweden. Am Ende werden die nackten wirtschaftlichen Zahlen entscheidend sein.
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