Carl Malchin ( Maler)

Carl Malchin
Bildnis von Josef Schretter

Carl Malchin, vollständiger Name: Carl Wilhelm Christian Malchin,  war ein deutscher Restaurator und erfolgreicher Landschaftsmaler.

Er wurde am 14. Mai 1838 als Sohn des Senators Friedrich Franz Malchin in Kröpelin bei Rostock geboren. Malchin besuchte die Realschule in Rostock, bevor er eine Lehre zum Geodäten in Schwaan absolvierte.
Eigentlich wollte er Schiffbauer werden, doch seine körperliche Verfassung war für diese durchaus schwere Tätigkeit nicht geeignet. Nach Abschluss der Lehrzeit in Schwaan arbeitete er noch drei Jahre als Gehilfe bei seinem Lehrherrn. Bereits in dieser Zeit lernte er in Schwaan die Schweriner Maler Otto Dörr und Eduard Ehrke kennen. Beide Künstler betrieben dort Naturstudien und weckten wahrscheinlich die Lust auf das Malen beim jungen Carl Malchin.
Doch zunächst setzte er seine technische Ausbildung fort und besuchte von 1860 bis 1862 das Polytechnikum in München, um Vorlesungen in Geodäsie und Ingenieurwissenschaften zu hören. Immer häufiger allerdings war Carl Malchin in den Künstlerateliers der Isar-Stadt unterwegs. So lernte so den er u.a. den Landschaftsmaler Adolf Heinrich Lier kennen. Dieser vermittelte den kunstinteressierten Studenten an Julius Noerr, ebenfalls ein bekannter Landschaftsmaler seiner Zeit. Bei ihm erhilt Carl Malchin ersten professionellen Unterricht am Skizzenblock und an der Staffelei.
Die Malerei ergriff immer mehr das herz von carl malchin. Dennoch beendete der junge Mecklenburger pflichtgemäß seine Ausbildung als Vermesser. Und so legte er dann nach einer Praktikumszeit in Rostock auch das Ingenieursexamen ab.
Aus finanziellen Gründen arbeitete Malchin danach als Großherzoglich-mecklenburgischer Kammeringenieur im Vermessungsamt zu Schwerin. Doch in jeder freien Minute malte er.
Seine in jenen jahren zwischen 1871 bis 1872 entstandenen Gemälde, zumeist mit ländlichen Motiven, ließen die Szene in Mecklenburg aufmerken. Malchins Bilder zeigen eine gute Beobachtungsgabe, eine saubere Strichführung und ein treffende Auswahl des Bildausschnitts. So verrät das Bild „Dorfstraße in Dierkow“ aus dem Frühwerk bereits die malerisch hervorragender Qualität des Künstlers. Nicht lange und Hofmaler Theodor Schloepke wurde aufmerksam und empfahl Carl malchin seinem Herrn Großherzog Friedrich Franz II.
Dieser bewilligte ein Stipendium für das junge Landeskind, eine monatliche Beihilfe und die Beurlaubung vom Dienst für das Studium an der 1860 vom Naturalisten Stanislaus von Kalckreuth gegründeten Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar.
1873 zog Carl Malchin mit Frau und Sohn nach Weimar. Der Realismus von Theodor Hagen und der seines Lehrers Albert Brendel prägten das Schaffen Malchins.
Aus Thüringen kehrte Malchin nach siebenjährigem Aufenthalt 1879 nach Schwerin zurück und erhielt die Stelle des Restaurators am neu errichteten großherzoglichen Museum, die er bis zu seiner Pensionierung 1923 innehatte.
Trotz des Stipendiums war Malchin ständig in Geldsorgen, seine Bilder verkauften sich noch nicht gut und so musste er mehrfach Bittbriefe nach Schwerin schicken und um vorfristige Geldüberweisung nachsuchen. Auch bot er seine Bilder regelmäßig dem Großherzog zum Kauf an und der Hof kaufte auch einige Gemälde, wenn auch oft unter Wert. Er nahm deshalb nach seinem Studium 1879 die angebotene Stelle als Restaurator der herzoglichen Gemäldesammlung an.

Der seinerzeitige Anstellungsvertrag war großzügig gestaltet. Er ließ Malchin reichlich Raum für seine eigene Malerei und für diverse Studienaufenthalte in Wustrow, Rostock, Ahrenshoop und Boltenhagen. Malchin dankte die Großzügigkeit seines Dienstherren mit großem Fleiß in seiner beruflichen Tätigkeit bei der Restaurierung, Sichtung und Ordnung der Gemälde der herzoglichen Kunstsammlungen.
1890 verlieh ihm Großherzog Friedrich Franz III. den Professorentitel. Ab 1903 lebte Malchin in dem damals am Stadtrand liegenden Dorf Ostorf, einem heutigen Stadtteil von Schwerin. Dies ist auch ein Grund für sehr viele Motive aus dem Dorf Ostorf  im Spätschaffen Malchins.
Am 14. Juli 1915 wurde Carl Malchin pensioniert. Er bat um eine bereits vorher versprochene Gesamtausstellung, die wegen des Ersten Weltkrieges nicht stattfinden konnte. Aber auch nach dem Krieg wurde diese nicht durchgeführt.
Erst nach dem Tod des Künstlers am 23. Januar 1923 gab es eine Werkschau, wie man heute sagen würde, die so zur „Gedächtnisausstellung“ wurde.
Carl Machin gilt als der Begründer der  Landschaftsmalerei in Mecklenburg. Sein realistischer Blick auf Landschaften und Lebenssituationen der einfachen Menschen war für Mecklenburg neu und einmalig. Und so sind Malchins Arbeiten ein wirklich einzigartiger kultureller und künstlerischer Schatz, beeindruckend auch in ihrem Kontext mit den künstlerischen Strömungen seiner Zeit.

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