Historisch-Technisches Museum Peenemünde

Die erste Fernrakete der Welt stieg am 3. Oktober 1942 von der  pommerschen Insel Usedom in den Himmel über der Ostsee.
Ohne Zweifel war dieser erste gelungene Raketenflug einer der spektakulärsten aber auch gefährlichsten technischen Durchbrüche des 20. Jahrhunderts.
Was also war die Heeresversuchsanstalt  Peenemünde aus heutiger Sicht?  War Peenemünde sowohl Wiege der Weltraumfahrt als auch Brutstätte moderner Massenvernichtungsmittel?
Diese Frage versucht das Historisch-Technisches Museum Peenemünde zu beantworten. Es dokumentiert die Geschichte der einstigen Heeresversuchsanstalt Peenemünde (HVA) und der Erprobungsstelle der Luftwaffe „Peenemünde West“ mit beeindruckenden Exponaten, Dokumenten, Zeitzeugen-Interviews und Filmen.
Aufgezeigt wird der Weg der Raketenbauer um Wernher von Braun von „Nur-Wissenschaftlern“ zu Handlangern der damaligen Machthaber.
Denn die zwischen 1936 und 1945 entwickelten Raketen und anderen Flugkörper dienten am Ende natürlich der militärischen Vernichtung.
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde erinnert in einer ausführlichen Chronik auch an die Situation und die Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter in Peenemünde. Gedacht wird auch der KZ-Häftlinge, die u.a. in Bayern sowie in Österreich unter unmenschlichen Bedingungen die in Peenemünde entwickelten und getesteten „Wunderwaffen“ montierten. Allein bei der Produktion der so genannten „Vergeltungswaffe V2“ kamen nachweislich zehntausende Häftlinge aus deutschen Konzentrationslagern ums Leben.
Nicht zuletzt wird der Tausenden von Opfern gedacht, die durch die Einsätze beispielsweise der V 2 in Europa starben.

Im Freigelände des Museums sehen die Besucher neben Raketen auch verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber sowie ein Raketenschiff.
(*T/18.08.2012/mph)

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