Greifswalder Dom (Dom St. Nikolei, Greifswald)

Der Greifswalder Dom St. Nikolei, geweiht dem Schutzheiligen der Seefahrer und Kaufleute, ist eines der Wahrzeichen und die größte der drei Kirchen der Hansestadt. 
Mit ihrem fast 100 Meter hohen Turm überreicht der mittelalterliche Backsteinbau die Greifswalder Altstadt deutlich.
1263 wird erstmals eine Nikolaikirche in Greifswald erwähnt. Darüber hinaus bestätigt die Datierung der ältesten noch vorhandenen Bauteile in das letzte Drittel des 13. Jahrhunderts  das Vorhandensein einer Kirche schon zu dieser Zeit.
In Verbindung mit der Einrichtung der Greifswalder Universität wurde 1457 die Nikolaikirche vom Camminer Bischof Henning Iven zur Kollegiatstiftskirche erhoben und führt seither die Bezeichnung Greifswalder Dom.

Der Dom St. Nikolai, ausschließlich aus Backstein errichtet, hat heute die Form einer Basilika mit drei Schiffen und verfügt über 4 Glocken, wobei die älteste aus dem Jahr 1440 stammt.
In seiner Geschichte verlor der Turm des Greifswalder Doms zweimal  durch einen Sturm  seine Spitze. Das erste Mal geschah dies 1515, offenbar ohne weitere Schäden am Kirchenschiff anzurichten. Er wurde allerdings erst 1609 wiederhergestellt. 
Weit schlimmere  Auswirkungen hatte am 13. Februar 1650 der Absturz der Turmspitze.  Sie zerschlug zunächst das Dach, brachte mehrere Gewölbe des Mittelschiffs und des südlichen Seitenschiffs zum Einsturz, und nach einigen Tagen brach auch die östliche Giebelwand zusammen. Dabei wurde Die Inneneinrichtung der Kirche völlig vernichtet.
Durch umfangreiche Spenden der Einwohner von Greifswald und der Nachbarstädte Stralsund und Anklam sowie durch Zuwendungen von der schwedische Königin Christina, die Tochter Gustav Adolfs, begann bereits einen Monat nach dem Zusammenbruch der Wiederaufbau der Kirche.
Von der mittelalterlichen Ausstattung des Domes ist wenig erhalten geblieben. Aus der Zeit vor dem Kircheneinsturz stammen zwei Epitaphien. Zum einen ein Gedenkstein aus dem Jahre 1579 der an den herzoglichen Kanzler Valentin von Eickstedt erinnert. Zum anderen ein zweites Epitaph, gestiftet1649 von der Familie des Bürgermeisters Christian Schwarz. 21 Gemälde erinnern an die Dompfarrer aus der Zeit zwischen 1535 und 1929.
Als einziges Stück aus dem Mittelalter ist die Rubenow-Tafel erhalten geblieben. Das Tafelbild wurde 1460 vom Greifswalder Bürgermeister und erstem Universitätsrektor Heinrich Rubenow für sechs Professoren gestiftet. Neben den Abbildungen der Gelehrten Bernhard Bodeker, Wilken Bolen, Johannes Lamside, Bertold Segeberg, Johannis Tidemann und Nicolaus Theodorici de Amsterdam ist auch Heinrich Rubenow selbst mit dargestellt.

Anfang des 19. Jahrhunderts fand eine umfassende Umgestaltung des Greifswalder Doms  im Stile der Romantik statt, die noch heute bestimmend ist. Teile der mittelalterlichen Wandmalereien sind bisher freigelegt.
Der Dom St. Nikolai zu Greifswald zählt zu den imposantesten Sakralbauten Norddeutschlands.
Übrigens, eine der  berühmtesten Persönlichkeiten Greifswalds, der romantische Maler Caspar David Friedrich, wurde im Jahr 1774 in St. Nikolai getauft.
Heute dient der Dom vor allem für Gottesdienste, aber er bietet auch Platz für die Greifswalder Bachwoche, für Ausstellungen und Konzerte.
Darüber hinaus ist der Greifswalder Dom St. Nikolei  ein Touristenmagnet der Hansestadt. (+T/22012014/mph)

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