Anreise mit der Bahn nach Mecklenburg-Vorpommern

Die Anreise mit der Bahn nach Mecklenburg-Vorpommern dürfte in jedem Fall eine garantiert staufreie Alternative sein. Hinzu kommt, dass angesichts der Spritpreisentwicklung die Bahnreise zum Urlaubsort durchaus eine Alternative sein kann. Und bequem ist es sowieso,  sich „fahren“ zu lassen vor allem, wenn man Kinder dabei hat. Fahrräder nimmt die Bahn mit, das Gepäck kann man sogar vorausschicken und viele Gastgeber bieten am Zielort auch noch einen Transfer zwischen Bahnhof und Unterkunft an.

Allerdings – Während das Straßennetz in Deutschlands Nordosten in den letzten Jahren viele Investitionen erfuhr, wurde der Bahnverkehr im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern immer weiter ausgedünnt.
Die großen touristischen Zentren, wie die Insel Rügen, die Insel Usedom oder die Mecklenburgische Seenplatte, lassen sich mit dem Zug gut erreichen. Doch außerhalb der  Tourismushochburgen heben die Schaffner den Stab immer seltener.

Richtig gut funktioniert der öffentliche Personennahverkehr per Bahn auf der Insel Usedom. Hier verkehrt die Usedomer Bäderbahn (UBB), eine Tochter der Deutschen Bahn. Fahrplan und Service sind durchaus sehr urlauberfreundlich.
Im Bahnhof Züssow (zwischen Greifswald und Anklam) angekommen, steigt man aus den „großen Zügen“ um in die geräuscharmen und umweltfreundlichen Leichtverbrennungstriebwagen oder Diesel-Elektrische Gelenktriebwagen der UBB. Dann geht es von Züssow über Wolgast auf die Insel Usedom. Dort werden dann alle Haltepunkte entlang der Orte bzw. Ostseebäder Zinnowitz, Koserow, Kölpinsee, Ückeritz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck bis hinüber in das polnische Swinemünde angefahren.

Auf der Insel Rügen ist das Bahnfahren schon deutlich beschwerlicher. Nicht überall führen Gleise hin. Zwischen Stralsund und Bergen bzw dann weiter nach Sassnitz fahren die Regionalzüge tagsüber fast stündlich. Von Bergen in die Urlauberhochburg  Binz gibt es sogar Direktverbidungen deutschlandweit. Doch zwischen Binz, Sellin, Baabe und Göhren bzw bis nach Lauterbach und Putbus verkehrt der „Rasende Roland“, die nostalgische Rügener Schalspurbahn. Der „Rasende Roland“ ist eine der touristischen Attraktionen und an trüben Sommertagen „randvoll“, da kann es für die ganz normale „Urlaubsankunft“ eng werden. Aber immerhin ist zumindest in den Sommermonaten der Südosten von Rügen per Bahn gut erreichbar (im Winter sind die Verbindungen stark ausgedünnt), doch der Rest der Insel Rügen ist „bahnfrei“.
Zu erwähnen ist auch noch die Dampf-Schmalspurbahn „Molli“ (Mecklenburgische Bäderbahn) an der mecklenburgischen Ostseeküste zwischen Bad Doberan, Heiligendamm und Kühlungsborn – West. Auch der Molli ist eher eine sehr beliebte ( und erhaltenswerte) Toristenattraktion als ein öffentlicher Personennahverkehr.

In einigen Teilen von Mecklenburg-Vorpommern fahren außerdem die Züge der Ostseeland Verkehr GmbH (OLA). Neben dem regionalen Nahverkehr zwischen Ueckermünde und Szczecin, Bützow und Parchim, Rehna und Rostock, Güstrow und Neustrelitz sowie Stralsund und Warnemünde  bietet die OLA auch überregionale Strecken an, wie z.B. Stralsund – Berlin – Dresden / Neustadt oder Rostock – Berlin – Gera.

Das private Bahnunternehmen OLA bildet mit der Deutschen Bahn eine Tarifgemeinschaft. Die Fahrgäste brauchen keine Extra- Fahrscheine und auch Sondertarife der DB, wie die Bahncard, sind sind auf OLA-Strecken anerkannt.

Kleiner Tipp am Rande: Ob „Mecklenburg-Vorpommern-Ticket“, „Pomerania-Ticket“ oder „Ostseeticket“ – die einzelnen Bahnunternehmen bieten durchaus interessante saisonale Sondertarife an! Eine Preisrecherche vor Reiseantritt kann bares Geld wert sein.
(T/31072011)

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