Schweinswale

In der Nordsee ebenso wie in der Ostsee leben die sehr viel kleineren Verwandten der großen Wale dieser Welt – die Schweinswale, auch kleine Tümmler genannt. Sie sind kleine Zahnwale, verwandt mit den Delfinen und doch in Bezug auf bestimmte anatomische Merkmale sehr verschieden.
In Europa am häufigsten vorkommend, zumeist in der Nord- und Ostsee, und damit am bekanntesten, ist der gewöhnliche Schweinswal (Phocoena phocoena).

Schweinswale, so wie sie in der Ostsee vorkommen, werden bis zu 2,5 m lang und gehören damit zu den kleinen Walen. Der Kalifornische Schweinswal ist sogar nur ganze 1,5 m lang. Auffallend bei den Schweinswalen sind der gedrungene Körper und die runde Kopfform sowie die stumpfe Schnauze. Bis zu 120 Zähne enthält der Schweinswalkiefer. Schweinswale tragen bis auf den Glattschweinswal eine Finne.

Schweinswale kommen in allen Ozeanen vor. Meist halten sie sich in der Nähe der Küsten auf. Bevorzugt leben Schweinswale auf der Nordhalbkugel zum Beispiel in der Nord- und Ostsee. Der Glattschweinswal wird zuweilen auch in einigen Flüssen in China vor.
 
Schweinswale leben in der Regel in kleinen Gruppen von bis zu zehn Tieren zusammen. Es werden aber auch regelrechte Schärme von mehreren hunderten Tieren beobachtet.
Schweinswale jagen hauptsächlich kleine Fische wie Heringe, Makrelen, Sandaale sowie Plattfische wie Scholle und Flunder. Schweinswale fressen außerdem Weichtiere wie Tintenfisch oder auch Schalentiere. Ein normaler Schweinswal nimmt täglich eine Nahrungsmenge auf, die etwa zehn Prozent seines Körpergewichts entspricht.

Untereinander kommunizieren Schweinswale z.B. mit verschieden Pfeiftönen. Sie sind auch in der Lage, Ultraschall zur Echoortung einzusetzen. Schweinswale gelten als sehr gute und schnelle Schwimmer. So wurden beim Weißflankenschweinswal schon Geschwindigkeiten von bis zu 55 km/h beobachtet.

Schweinswale als hochsensible Meeresbewohner leiden besonders unter den negativen Veränderungen der Umwelt. Sie gelten in Deutschland bzw. an Deutschlands Küsten als hoch gefährdet. Jährlich verenden Tausende von Tieren als ungewollter Beifang in Fischernetzen. Der Lärm der Schifffahrt und die Gifte in den Ozeanen beeinflussen das Immunsystem und die Fortpflanzungsfähigkeit der Schweinswale.
(T/27.01.2012)

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