Fischland-Darß-Zingst (Region)

Cover des Buches „Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft“ / Hinstorff Verlag, Rostock

Kilometerweite weiße steinlose Sandstrände, urwüchsige Waldlandschaften und ausgedehnte Wiesen und Felder. Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist ein kleiner Geniestreich der Natur zwischen Ostsee und Bodden.
Gerade Familien, Naturfreunde und Aktivurlauber schätzen die Region Fischland-Darss-Zingst, die neben der Halbinsel selbst auch  Graal-Müritz und Dierhagen sowie das touristisch sehr attraktive Hinterland von Ribnitz-Damgarten bis Barth umfaßt.
Statt großer Hotelburgen und einem ausufernden Nachtleben punkten die Halbinsel und das Hinterland mit ausgebauten Rad- und Wanderwegen und viel unberührter Natur. Schließlich liegt die Halbinsel Fischland Darss-Zingst mitten im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Zu den Fakten: Das Fischland-Darß-Zingst ist eine knapp 50 Kilometer lange Halbinsel an der Ostseeküste zwischen Rostock und Stralsund. Sie trennt die Darß-Zingster Boddenkette von der offenen Ostsee.

Noch vor Jahrhunderten waren sowohl der heutige Kern des Fischlands als auch der Darß und der Zingst eigenständige Inseln. Diese einzelnen Inseln wurden durch die Schließung von Flutrinnen durch den Menschen zwischen dem 14. und 19. Jahrhundert dauerhaft mit dem Festland verbunden.
Das große Sturmhochwasser von 1872 überflutete seinerzeit Prerow auf dem Darß nahezu völlig. Der Prerow – Strom, bis dahin die natürliche Trenneung zwischen den Inseln Zingst und Darß, versandete durch die mitgeführten Sedimente fast vollständig. Daraufhin wurde dann 1874 der Prerow-Strom endgültig zugeschüttet und durch einen künstlich angelegten Deich gesichert – Fortan war und ist Zingst eine Halbinsel.

Im Südwesten der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst erstreckt sich das Fischland, es folgt dann der Darß, der im Osten in die Halbinsel Zingst übergeht. Am nördlichsten Punkt der Halbinsel befindet sich der Darßer Ort mit seinem Leuchtturm.
Das Fischland-Darß-Zingst umfaßt von Südwest nach Ost in der Reihenfolge die Gemeinden Wustrow, Ahrenshoop, Born a. Darß, Wieck a. Darß, Prerow und Zingst.

Der östliche Teil der Halbinsel Zingst und der Mittelteil des Darß mit dem Darßer Ort sind Teile des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Ein Besuch des Darßer Urwalds und des berühmten Darßer Weststrandes lohnt sich immer.

+Swante Wustrow – „Heilige Insel“ – vor vielen hundert Jahren befand sich hier ein Heiligtum der Slawen, das dem Seefahrerort seinen Namen gab. Heute u.a. ein Surferpardies laden der Kleinkunstsommer und die Fischlandkirche ein.
Übrigens Kunst: Als vor mehr als 100 Jahren der Maler Paul Müller-Kaempff Ahrenshoop das erste Mal für sicht entdeckte, war er tief beeindruckt von der unberührten Schönheit der Natur zwischen Meer und Bodden.

mDie Künstlerkpolonie Ahrenshoop ist heute legendär und Ahrenshoop nach wie vor ein Künstlertreff.m
mWiek und Born auf dem Darß liegen auf der Boddenseite , nur wenige Kilometer von den Stränden entfernt und sind in ihrer bewahrten Ursprünglichkeit Urlaub sowie Entspannung pur für den, der es mag.m
Der 5 km lange und bis zu 100 m breite Sandstrand von Prerow gilt als der schönste der deutschen Ostseeküste. Steinlos, windgeschützt und kinderfreundlich bietet er ein erholsames Badevergnügen.

Das Ostseeheilbad Zingst ist die östlichste Gemeinde der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Der Ort Zingst liegt eingebettet zwischen Ostsee und Bodden inmitten des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“. In Zingst selbst lohnt sich ein Besuch des Zingster Museums und Museumshofes.

Zur Region Fischland-Darss-Zingst gehören aber ebenso die beliebten Badeorte Graal-Müritz und Dierhagen wie auch das touristisch sehr attraktive Hinterland von Ribnitz-Damgarten bis Barth. Die südliche Boddenküste, mit dem Auto ist man sehr schnell an der Ostsee, bietet viel Ruhe abseits der Seebäder.
An den Gewässern finden sich viele Badestellen. Wege zum Radfahren, Wandern und Reiten führen im Boddenhinterland durch beeindruckende Wiesen, Schilfflächen, Dörfer und große zusammenhängende Waldgebiete.
Die Boddengewässer im Hinterland sind vor allem aber auch ideale Segel- und Surfreviere. Wasserwanderer schätzen die Häfen von Barth, Fuhlendorf, Bodstedt und Barhöft.
Graal-Müritz gilt als einer der landschaflich reizvollsten Orte an der deutschen Ostseeküste. Zahlreiche kulturelle Höhepunkte, wie das Rhododendronparkfest, das Mittsommernachtsfest oder das Moorfest sowie Veranstaltungen in der Kirche und im Haus des Gastes sorgen für Abwechslung – auch in den kühlen Zeiten des Jahres.

Nicht nur an Regentagen eine Reise wert sind im Küstenhinterland die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten und die Stadt Barth. So laden in Ribnitz-Dangarten das Bernsteinmuseum und die Bernstein-Schaumanufaktur sowie das nahegelege Freilichtmuseum Klockenhagen zu einem Besuch ein.

Etwas weiter in das Binnenland der Region erstreckt sich das Recknitztal. Die Eiszeit schuf diesen hügeligen beeindruckenden Kontrast zur den weiten ebenen Flächen der Küsten- und Boddenlanschaft. Von hier aus schlängelt sich die Recknitz durch Moor und Wiesen hin zum Ribnitzer Bodden.

Wo sich die Recknitzberge etwas höher über das Flussufer erheben, liegt das Städtchen Marlow. Am Ortsrand öffnete 1994 der Vogelpark Marlow seine Pforten. Ein Familienausflug muß sein.

In Bad Sülze, dem ältesten Sol- und Moorbad Norddeutschlands, werden Sole und Torf seit 1822 für die Gesundheit nutzbar gemacht. Heute bietet eine Reha-Klinik Patienten und ambulanten Kurgänsten moderne Kurmedizin auf dem Gebiet der Orthopädie, Neurologie und Rheumatologie. Der Kurpark schenkt Erholung inmitten seines alten Baumbestandes. Höhepunkt des Jahres ist stets das Dahlienfest am zweiten Wochenende im September. Dann wird aus tausenden Pflanzen die schönste Dahlie des Jahres gekürt.

Ganz nebenbei – mitten durch die Region Fischland-Darß-Zingst verläuft die historische Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern (heute Vorpommern). Von der Ostsee ( Verlauf über den Grenzweg in Ahrenshoop) geht es durch den Saaler Bodden und weiter entlang der Flüßchen Recknitz (Passbrücke in Damgarten) und Trebel (Passbrücke Nehringen).
Diese „Grenze“ war nach dem Dreißigjährigen Krieg von 1648 bis 1815 die Trennlinie zwischen dem schwedischen Pommern und Mecklenburg. Ab 1815 gehörte Pommern dann zu Preußen.
Heute trennt heute die „Grenze“ Mecklenburg und Vorpommern, dem nach dem zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Rest des einstigen Pommern. (T/27.07.2011)

 

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