KulturschutzCamp zieht in die Mitte der Stadt Schwerin

Schwerin (nordPR) – Seit dem 13.4.2012 gibt es ein vieldiskutiertes Camp vor dem Schweriner Schloss, welches sich als Mahnwache für den Kulturschutz versteht. Am 12.5. findet ein Umzug zur „Demokratie Jetzt“ – Veranstaltung auf dem Schweriner Marktplatz statt. Am 13.5. folgt der Frühjahrsputz auf der Wiese vor dem Schloss. Alle Zelte werden… komplett abgebaut, der Platz aufgeräumt und die Wiese gefegt.

Was ist das KulturschutzCamp?!
Am 8.4. postete ein demokratiebewegter junger Bürger Schwerins, dass er am 13.4. auch eine Aktion fürs Theater starten will: eine 48-Stunden-Dauermahnwache an der Schlossbrücke. Er suchte ein bis zwei Freiwillige per facebook. Mittlerweile gibt es einen eigenen Internetauftritt des Kulturschutzcamps, welches aus dieser Idee gewachsen ist. Inzwischen sitzen junge und ältere Menschen nach Arbeit oder Schule gemeinsam in Diskussionsrungen und reden über ihre Auffassung von Demokratie. Der Kampf für das Theater ist Anlass geworden, über die von parlamentarischer und außerparlamentarischer Politikarbeit zu reden. Die Volksinitiative als Mittel sehr direkter Demokratie und die verschiedenen Formen von Protestkultur sind nicht mehr nur Theorie in der Schule oder am Stammtisch, sondern bewegen die Menschen der Stadt sehr praktisch. Mittlerweile waren prominente Mitglieder von allen demokratischen Parteien im Camp, haben zum Teil an den täglichen Diskussionsrunden teilgenommen. Torsten Koplin von den Linken, der deren Theaterkonzept maßgeblich entwickelt hat, konnte dieses auch hier erklären. Bildungsminister Mathias Brodkorb hat sich wiederholt vor Ort erkundigt, was gerade die jungen Menschen zur Unterstützung des Staatstheaters motiviert. Silke Gajek von den Grünen war ebenfalls mehrfach mit den Aktivisten im Gespräch. Weitere Politiker haben sich zu Diskussionen über Kultur und Jugendarbeit im Camp angekündigt. Viele Bürger und Gäste waren am Infostand und haben über Theater- und Kulturförderung diskutiert. Nicht jeder konnte vom Kulturschutz überzeugt werden, aber viele konnten sich davon überzeugen, dass politische Aktivitäten, auch oder gerade außerparlamentarische, Spaß und Sinn zugleich machen können. Insofern war und ist das Camp nachhaltig. Wenn der Abzug der Kulturschutzcamper am 12.5. als Umzug zur Veranstaltung auf dem Markt stattfindet, dann soll dies auch symbolisch dafür stehen, dass der Kulturschutz, dass die lebendige Demokratiebewegung in die Mitte der Stadt, in die Mitte der Gesellschaft getragen wird.

Stephan Martini
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