Rostock (nordPR) – Nun ist es offiziell: Vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden verkauft die Reederei Scandlines den Großteil ihrer Frachtlinien an die schwedische Reederei Stena Line.
Das teilte das Unternehmen am heutigen Mittwochnachmittag auf der Betriebsversammlung in Rostock-Warnemünde mit. Demnach werden alle Linien von Deutschland ins Baltikum und nach Schweden veräußert. Das bedeutet für etwa 300 Mitarbeiter an land und auf See das Aus.
Somit dürften jetzt die Befürchtungen wahr werden, die schon beim Verkauf von Scandlines an die Finanzdienstleister Allianz Capital und 3i geäußert worden waren. Scandlines behält die profitablen Linien Rostock-Gedser und Puttgarden-Rødby. Die Strecke Rostock-Trelleborg, auf der mehr Fracht unterwegs ist, geht an die Reederei Stena. Die historische, aber weniger profitable Verbindung Sassnitz-Trelleborg wird komplett eingestellt.
Der Verzicht auf das Frachtgeschäft führt zu einer Halbierung des Unternehmens. Am Ende dürfte die Zerschlagung der Reederei stehen., indem auf lange Sicht dann auch der Passagierbereich verkauft wird und Scandlines aufhört zu existieren.
Damit ist es mit dem einstigen Staatsunternehmen nach der Privatisierung stetig bergab gegangen. Der Staat als ehemaliger Eigner hat seinen Schnitt gemacht. Die Beschäftigten fallen hinten runter. Scandlines zählte einst zu den größten Fährunternehmen in Europa. Aber das dürfte Geschichte sein.
Die Reederei mit Sitz in Rostock betreibt zur Zeit nach eigenen Angaben noch insgesamt neun Linien zwischen 13 Häfen im Ostseeraum. Alljährlich werden rund 12,4 Millionen Passagiere, 2,8 Millionen Pkw und 800.000 Lkw und Trailer befördert.
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