Wer geht in Mecklenburg-Vorpommern noch zur Wahl?

Rostock (nordPR) – Da weinen gerade Medien und Politiker mediale Krokodilstränen wegen der geringen Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeisterwahl in Rostock.
Interessant, wenn statt der etablierten Parteien wieder ein parteilosr Einzelbewerber gewählt wird, dann ist plötzlich die Wahlbeteiligung ein Thema, dann ist plötzlich die Anzahl der Wähler wichtig … Gefragt wird nicht, ob vielleicht die Parteien und ihre Programme, vor allem aber ihre Vertreter vom Wahlvolk zunehmend abgelehnt werden …
Da schreibt ein Herr Niebuhr in der Ostsee-Zeitung (OZ-Lokal Rostock 7.02.2012), dass der Sieger zwar unbestritten Roland Methling ist, doch Methling solle bedenken, dass nur knapp 20 Prozent des Rostocker Wahlvolkes „ihm das Vertrauen geschenkt haben“. Aber das ist doch großartig! Wenn ein Einzelbewerber mehr als zwanzig Prozent der Wähler hinter sich hat, dann ist er schon mal weitaus erfolgreicher als die aktuelle Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern.
 
Die repräsentiert rein netto nämlich nur noch 30 Prozent des Wahlvolkes in MV. Und das als Koalitionsregierung aus zwei so genannten „Volksparteien“. Und dann nur noch 30 Prozent? Als Einzelbewerber wären die vielleicht fast nicht mehr messbar. Diese Rechnung hat die „veröffentlichte Meinung“ nach der letzten Landtagswahl natürlich nicht aufgemacht!?
Ebenso wie grundsätzlich in den etablierten Medien die Wahlbeteiligung meist nur noch verschämt am Rande oder gar nicht erwähnt wird. Ist ja irgendwie auch blöd: Da inszeniert man so einen schönen Wahl-Circus und immer weniger Bürger interessiert das noch!
 
Und wenn dann der Politikwissenschaftler Christopher Scheele in der erwähnten Ausgabe der Ostsee-Zeitung dafür plädiert, dass eine höhere Wahlbeteiligung durch mehr politische Bildung der Wähler erreicht werden könnte, dann geht das am Kern der Dinge vorbei. Zugegeben, eine bessere politische Bildung der Deutschen würde der deutschen Demokratie wirklich gut tun.
Doch was nützt dem Bürger solides politisches Wissen, wenn er dann quer durch a l l e derzeit in Parlamenten vertretenen Parteien auf Politiker trifft, die offenkundig macht- und geldgierig nahezu unverholen nur ihren eigenen Vorteil im Blick haben und auch durchsetzen, pardon „durchwulffen“ … das ist vernichtend für die Parteiendemokratie! Das ist höchst gefährlich für die Demokratie!!!
(Meckpommel / 08.02.2012)

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