Rostock (nordPR) – Der neue und alte Bürgermeister von Rostock heißt Roland Methling-parteilos. Mit 53,8 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen wurde Methling damit wieder zum Oberbürgermeister der mit Abstand größten Stadt von Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Die anderen sechs Bewerber waren chancenlos.
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Hinter Roland Methling landete der SPD-Bewerber und Finanzamtschef von Rostock, Ait Stapelfeld, mit 13,9 Prozent auf dem zweiten Platz. Fast „punktgleich“ folgte ihm Kerstin Liebich (Die Linke) mit ganzen 13,8 Prozent der abgegebenen Stimmen. „Wir können nicht zufrieden sein. Wir wollten den Bürgermeister in eine Stichwahl zwingen. Das ist uns nicht gelungen“, sagte Liebich nach der Auszählung auf NDR 1 Radio MV.
Keine Aussichten auf Erfolg hatten außerdem die Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens (CDU / nur 7,3 Prozent), der Architekt Christian Blauel (Grüne / 5,4 Prozent), die Universitäts-Personalrätin Sybille Bachmann (Rostocker Bund / 4,7 Prozent) und der Einzelbewerber Toralf Vetter (ein Prozent).
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Die Wahlbeteiligung bei der Rostocker Wahl des Oberbürgermeisters lag bei 36,6 Prozent. „Das ist erschreckend. Das kann nicht befriedigen“, sagte Stapelfeld mit Blick auf die Wählerbeteiligung, die um rund sieben Prozentpunkte unter der Marke von 2005 blieb. Und CDU-Kandidatin Katarina Jens nannte die schlechte Wahlbeteiligung auf NDR 1 Radio MV dann auch als einen Grund für ihr schlechtes Abschneiden. Außerdem waren laut Frau Jens das schlechte Wetter, der strenge Frost und der Winterferienbeginn Schuld, dass Frau Jens so ein denkbar schlechtes Ergebnis einfuhr. … Na klar, und der Weihnachtsmann hatte einen Leistenbruch und die Sterne standen auch schlecht…
Bei allen „Verlierern“ war, zumindest in den Radiogesprächen am Wahlabend, nicht ein einziges Mal zu hören, ob nicht vielleicht das vertretene Programm, die Person selbst und, im Fall von Rostock, die absurden Kämpfe der Bürgerschaft in den letzten Jahren Schuld an den jeweils wenigen Stimmen waren. Nein, Schuld sind die Umstände, das böse Wetter und der böse Wähler!
Interessant in diesem Zusammenhang dürfte auch sein, dass Frau Jens in besagtem Radiogespräch mit Blick auf die schlechte Wahlbeteiligung auch gleich noch Zweifel äußerte am Sinn der Direktwahl von z.B. Bürgermeistern.
Generell fürchten die etablierten Parteien in Deutschland ja offensichtlich Direktwahlen wie der Teufel das Weihwasser. Dann nämlich hätte ein Großteil der so genannten Berufspolitiker keine Chance mehr in die Parlamente zu kommen!!!
Wenn allerdings umgekehrt zum Beispiel in der Hansestadt Rostock die Stadtvertreter, also die Parteienvertreter, den OB wählen würden, dann könnte man die Fleischtöpfe und damit die Posten bequem unter sich verteilen. Denn bei einer Wahl durch die Bürgerschaft dürften es parteilose Einzelkandidaten wie Roland Methling sehr, sehr schwer haben …
Das wäre dann wieder ein Grund mehr, warum die Bürger nicht politikverdrossen sondern allenfalls zunehmend parteiverdrossen sind!!!
(Meckpommel/ 06.02.2012)
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