Auch in der Mecklenburgischen Seenplatte wachsende Proteste gegen Tourismus vernichtende Windräder

Tützpatz / Schwerin (nordPR) –  Die Proteste der Bürger in Mecklenburg-Vorpommern gegen Windräder wachsen weiter. Am Wochenende protestierten, organisiert von der örtlichen Bürgerinitiative, in Tützpatz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) rund 500 Menschen gegen einen geplanten Windpark. Sie trugen Trillerpfeifen und Plakate mit sich,  auf denen die  abgebildeten Windräder höher waren als der Kölner Dom. „Rund um Altentreptow stehen so viele Windenergieanlagen, dass die Landschaft das einfach nicht mehr verkraftet“, sagte einer der Demonstranten gegenüber dem regionalen Radiosender NDR 1 Radio MV. „Ich finde, dass man mit unserem schönen Land solche Schweinereien nicht machen kann“, sagte eine andere Teilnehmerin.

Konkret ist bisher nicht klar, wie die Menschen in der Region von dem neuen Windpark profitieren sollen. Ein Gesetz, das solche Beteiligungen regelt, liegt noch nicht vor. Bereits jetzt ist das Tollensetal rund um Altentreptow das Gebiet mit der höchsten Dichte an Windrädern in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Weitere sind geplant. Für viele, die in der Umgebung leben, ist die Grenze erreicht.
Die Region um Altentreptow gilt als das Gebiet mit der höchsten Windrad-Dichte in Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Parks seien nicht erforderlich, weil vor Ort bereits genug Windenergie produziert werde. Außerdem befürchten die Anwohner gesundheitliche Schäden und einen von Experten voraus berechneten Wertverlust ihrer Häuser.

Der in der Region Tützpatz neu geplante Windpark soll außerhalb der für Windkraft geeigneten Gebiete errichtet werden. Das geht nur mit einem sogenannten Zielabweichungsverfahren. Dazu muss der Betreiber nachweisen, dass das Projekt innovativ ist und dass die betroffene Kommune finanziell beteiligt wird. Innovativ sei der neue Windpark, weil er Strom in Wasserstoff zur Energiespeicherung umwandelt, heißt es. Auch die Kommunen sollen vom Bau profitieren. Die Bürgerinitiative Windflüchter um Gilbert Schulz zweifelt das jedoch an: „Das, was dort als Innovation angepriesen wird, ist eine Schein-Innovation. Das gibt es schon in Deutschland. Und was der Investor als kommunale Beteiligung anbietet, ist ein Alibi-Modell.“
Auch die mangelnde Transparenz ist den Windparkgegnern ein Dorn im Auge. „Auf irgendwelchen Karten und den ganzen Unterlagen wird dieses Projekt überhaupt nicht erwähnt. Man versucht im Prinzip, die Gemeinden dazu zu bringen, dass sie diesem Vorhaben zustimmen, obwohl die Gemeinden gar nicht wissen, zu was sie zustimmen sollen“, kritisierte Schulz. „Wenn diese Anlagen erstmal stehen, dann sind wir komplett umzingelt.“

Lange war Mecklenburg Vorpommern Windkraft-Musterland, nirgendwo in Deutschland wurden so viele Windparks gebaut und angeschlossen. Doch die Entwicklung hat sich verlangsamt. Laut aktuellen Zahlen rangiert der Nordosten beim Windkraft-Ausbau nur noch auf Rang vier – nicht zuletzt auch deshalb, weil die öffentliche Stimmung vielerorts gekippt ist. Immer häufiger wenden sich Menschen gegen neue Windparks vor ihrer Haustür. Einige repräsentative Studien weisen zudem auf potenzielle Gefahren durch Windkraftanlagen für den Tourismus hin. Regionen mit Windkraftanlagen im nahen und ferneren Umfeld dürften nach konservativen Schätzungen bis zu 50 Prozent der Touristen verlieren.  Insider sagen, es werden sehr viel mehr Menschen sein, die in Urlauberregionen mit Windparks nicht mehr reisen werden. Der Todesstoß für den Tourismus in mecklenburg-Vorpommern.

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