Eigenständige Theater in Vorpommern und Ostmecklenburg vor dem Aus

Schwerin / Greifswald / Stralsund /Anklam / Neubrandenburg/ Neustrelitz (nordPR) – Pünktlich nach den Kommunalwahlen hat das SPD – Kultusministerium in Schwerin jetzt die Pläne für die Theaterlandschaft in Vorpommern und den angrenzenden Randgebieten von Mecklenburg vorgestellt.

Demnach kommen auf die Theater in der Region Vorpommern / Rand Ostmecklenburg gravierende tiefe Einschnitte zu. Wenn die Pläne des SPD-Kultusministeriums in Schwerin, so wie sie sich jetzt immer mehr verdichten, umgesetzt werden, wird es künftig in keiner Stadt in Vorpommern mehr ein Mehrspartentheater geben.

Vorgesehen ist die Zusammenlegung aller Häuser zu einer gemeinsamen Theater- und Orchester-Gesellschaft. Sie soll für alle Standorte nur noch eine „Gemeinschaftssparte Schauspiel, Ballett, Musiktheater und Orchester aufrechterhalten. Damit würden sowohl in Stralsund und Greifswald als auch in Neubrandenburg und Neustrelitz einzelne Sparten geschlossen werden.
Unter dem Strich ist von etwa 100 Stellen die Rede, die am Ende eingespart würden. So könnten die vorpommerschen „Rest-Theater-Einrichtungen“ ab 2020 mit den bereitgestellten Fördermitteln finanziell gesichert werden.

Jeder Theaterstandort würde zwar erhalten bleiben. Die einzelnen Sparten würden künftig aber nur noch ein Programm an einem Standort produzieren und an allen geeigneten Standorten aufführen.
Auch die beiden vorhandenen Orchester sollen demnach fusionieren. Angedacht ist, dass in Stralsund ein Teil der Musiker überwiegend in Opernproduktionen mitwirkt, am Standort Neubrandenburg würde ein Konzertorchester überwiegend Konzertprogramme spielen. Bei diesen Vorstellungen schütteln Fachleute zwar nur noch mit dem Kopf. Aber es kommt noch besser: Denn für größere Projekte könnte das Gesamtorchester zusammen musizieren.

Die Neubrandenburger Philharmonie soll übrigens künftig nur noch 60 Musiker haben – eine absolute Untergrenze und intern schon jetzt als der Anfang vom sicheren Ende bezeichnet.

Richtig hart trifft es Anklam: Für die Vorpommersche Landesbühne in der Hansestadt ist ein „Positionierung als kommunales Theater“ angedacht. Zuschüsse vom Land soll es demnach nicht mehr geben. Auch die mit der heutigen Vorpommerschen Landesbühne verbundene Vorpommersche Kulturakademie, an der Schauspieler ausgebildet werden, wird es demnach nicht mehr geben. Sie soll in eine Höhere Berufsfachschule umgewandelt werden.

Die Vorschläge sollen nun in den Landkreisen und Kommunen vorgestellt und diskutiert werden. Entscheidungen werden nicht vor dem Herbst erwartet.

Derweil bricht sich im Netzt ein Proteststurm Bahn:
– „Damit genug Geld für das Staatstheater Schwerin da ist, sollen die anderen Theater bluten. Gut gemacht, Herr Brodkorb.“
– “Gehilfe Brodkorb, der auf keinem Gebiet eine überzeugende Figur macht, muss die Steuermillionen, die sein dauerlächelnder Chef Erwin Sellering bisher für windige Investoren im Tourismus oder im Werftenbereich (zusammen mit den CDU-Matrosen) verschleudert hat, bei Kulturprojekten wieder einsparen. Ich hoffe, als Galerist, dass beide bei der nächsten Landtagswahl eine Klatsche bekommen.“
– „Danke SPD! – Die SPD ist die Organisation der Bewusstlosen durch die Skrupellosen. Ein weiteres Beispiel dafür haben wir eben hier bei den Theaterbeerdigungen in Vorpommern“.
– „Qualitätskünstler wird das nicht mehr anlocken und damit wird Qualitätskunst auf den Theaterbühnen von Vorpommern der Geschichte angehören.“
– Hauptsache, in Schwerin, dem Versailles von Mecklenburg-Vorpommern, können weiter Steuermillionen verprasst werden u.a. für das staatliche Theater, den Parlamentssitz, die staatlichen Galerien, staatlichen Schlösser und Gärten und die Gehälter der Staatsdiener und Politbonzen quer durch alle Parteien nebst angeschlossenen reichlichen Mitessern diverser Organisationen“
– Vorpommern muß endlich raus aus Mecklenburg-Vorpommern. So schlecht würde es Restpommern auch zum Beispiel in Brandenburg gehen. Aber da würden wir mit unserem Ostseezugang und der Tourismuskraft trotzdem noch mehr gelten als in diesem so genannten Bundesland.“
– Vorpommern wird zum Landstrich der Abstecherbühnen in Deutschland – Dank SPD und CDU!!!

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