Hafenbahn Greifswald wieder in Betrieb

Greifswald / Ladebow (nordPR) РSeit Mittwoch rollt der Zugverkehr zwischen dem Greifswalder Bahnhof und dem Seehafen Ladebow wieder. Elf Jahre nach der Stilllegung ist nach einer aufwendigen Sanierung die so genannte Hafenbahn-Strecke wieder er̦ffnet worden.

Zum Auftakt luden die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und der künftige Betreiber der Strecke, die Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG (RIN) zu einer kostenlosen „Schnupperfahrt“ ein. Ein historischer Museumstriebwagen des Vereins Hafenbahn Neustrelitz e.V. fuhr zum Ladebower Hafen und zurück. Dabei handelt es sich um einen Nebenbahntriebwagen der Deutschen Reichsbahn, der vom vom VEB Waggonbau Bautzen gebaut wurde.

Seit März 2013 war die 5,5 Kilometer lange Bahnstrecke vom Greifswalder Bahnhof bis zum Seehafen Ladebow  saniert worden. Entlang des ersten Abschnitts vom Bahnhof bis zum Ryck wurden etwa 1.500 alte Bahnschwellen ausgewechselt und das Gleisbett aus Kies durch ein Schotterbett ersetzt.

Auch die restliche Gleisanlage entlang der Salinenstraße wurde wieder hergerichtet. Die alte Betonbrücke über den Ryck wurde durch eine neue alte Stahlbrücke ersetzt. Sie kann nun wieder von Güterzügen mit der höchsten in Deutschland gültigen Streckenklasse D4 (Radsatzlast 22,5 t) passiert werden. Die Bürgerschaft stellte für die Sanierung insgesamt 873.000 Euro bereitgestellt, davon werden 729.600 Euro durch das Wirtschaftsministerium in Schwerin refinanziert.

Die Züge werden auf der Hafenbahn mit einer Geschwindigkeit von maximal 30 Kilometern pro Stunde unterwegs sein. Im Bereich des Greifswalder Museumshafens wird die Geschwindigkeit der Züge sogar auf 10 km/h gedrosselt. An der Stralsunder Straße in Greifswald, so der Plan, soll die Ampel wieder in Betrieb genommen werden, die dann im Falle des Zugverkehrs in alle Richtungen „rot“ anzeigt.

Mit der neuen alten Hafenbahn wil die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ihren Seehafen im Ortsteil Ladebow, wie ihn die Stadt offiziell nennt, weiter entwickeln bzw. erst überhaupt zu einem Seehafen machen.

Die in Ladebow tätige Hafen- und Lagergesellschaft Greifswald mbH (HLG) setzt dabei vor allem auf den Holzumschlag. Schon heute gibt es dafür mehr Anfragen als Kapazitäten vorhanden sind. Auch der bis vor einigen Jahren praktizierte Umschlag von Bau- und Treibstoffen zwischen Schiff und Bahn ist nun wieder möglich.

Immerhin könnten nach aktuellem Stand bis zu einhundert Güterzüge  jährlich die Strecke der neuen Hafenbahn zwischen Greifswald Hauptbahnhof und dem Hafen Ladebow passieren.

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