Horst Köbbert im Heimatmuseum Warnemünde

Horst Köbbert/ Autogrammkarte Privatbesitz Horst Köbbert

Horst Köbbert/ Autogrammkarte Privatbesitz Horst Köbbert

Warnemünde (nordPR) – Dem Leben und Werk des bekannten Warnemünder Sängers und Entertainers Horst Köbbert, er verstarb im letzten Jahr, ist ab sofort eine Dauerausstellung im Heimatmuseum Warnemünde gewidmet, die heute Abend eröffnet wurde.
Die Witwe, Gabriele Köbbert, hatte dem Museum einen umfangreichen Familiennachlass übergeben. Die jeweiligen Objekte, Fotos und Archivalien wurden erfasst und ein ausgewählter Teil für die Dauerausstellung aufbereitet.
Neben der Messing-Taucherglocke, die Köppert einst trug, ist auch die Original-Schiffsglocke aus der TV-Hafenbar „Klock 8, achtern Strom“ in der Ausstellung im Warnemünder Heimatmuseum zu sehen. Darüber hinaus sind seine typische „Klock 8“- Seemannsmütze sowie diverse Krawatten, die er in verschiedenen Sendungen trug, ausgestellt. Ebenso erwarten den Betrachter Fotos aus früheren Tagen, aber auch aus Film, Funk und Fernsehen. Eine Seekiste, Bücher und viele andere Stücke, die an das beliebte Warnemünder Original erinnern sind ebenfalls Teil der Köbbert-Schau. Im „Media-Eck“ können die Besucher Ausschnitte abrufen  u.a. von Auftritten mit den Dialektikern im „Kessel Buntes“.
Am 12. Februar 1928 wurde Horst Köbbert in Rostock geboren. Der Schüler Horst Köbbert gehörte in seiner Kindheit der Hitlerjugend an und wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs verhaftet und im Speziallager Nr. 9 Fünfeichen interniert. Dort musste er wie Tausende weitere Häftlinge mit unzureichender Ernährung, mangelhafter Hygiene und Willkür fertigwerden. Erst im Sommer 1948 wurde er entlassen.
Danach arbeitete er als junger Mann zunächst in der Firma seines Vaters als Taucher. Gleichzeitig wurde Horst Köbberts sängerisches Talent entdeckt. Nach klassischer Gesangsausbildung am Konservatorium in Rostock feiert er 1956 sein Bühnendebüt als Opernsänger bevor er dann ins Unterhaltungsfach wechselte.
Als maritimer Entertainer mit Seemannsliedern und Shantys eroberte sich Horst Köbbert zunehmend auch über den Norden der DDR hinaus sein Publikum.
Ab 1965 moderierte Köbbert dann die maritime TV-Show „Klock 8, achtern Strom“ bis zur Einstellung aufgrund der Abwicklung des DDR-Fernsehens. Produziert im Ostseestudio Rostock des staatlichen Fernsehens erreichte dieses Unterhaltungsformat seinerzeit Spitzenenquoten im Osten und auch in den grenznahen Gebieten der BRD.
Daneben moderierte Horst Köbbert dann von Januar 1972 bis zum April 1977 zusammen mit Manfred Uhlig und Lutz Stückrath, als kabarettistisches Trio „Die drei Dialektiker“, die Samstagabend-Show „Ein Kessel Buntes“ des DDR-Fernsehens.

Neben dem seinerzeit sehr erfolgreichen Musik-Duo „De Plattfööt“ (ebenfalls aus Rostock) war Horst Köbbert eines der Unterhaltungs-Nordlichter und zählte als „Singender Seemann Nr.1“ zu den mit Abstand bekanntesten und erfolgreichsten Unterhaltungskünstlern in der DDR.

Nach der politischen Wende und Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde Köbbert dann auch ein gesamtdeutscher Star der maritimen Musik. So moderierte er im damaligen N3-Fernsehen des Norddeutschen Rundfunks u.a. einige Jahre die Sendung „Große Hafenrundfahrt“.
Seiner Heimatstadt Rostock blieb Horst Köbbert sein Leben lang treu. Die Hansestadt ehrte den Künstler am 27. April 1998 mit einer Eintragung ins Ehrenbuch der Stadt als „Sänger und Entertainer der maritimen Unterhaltungskunst“.
Als Köbbert 2003 schwer erkrankte, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Er lebte bis zuletzt mit seiner Frau in Rostock-Warnemünde, wo er 2014 im Alter von 86 Jahren starb. Laut seiner Ehefrau wurde seine Asche vor Rostock-Warnemünde in der Ostsee beigesetzt.

Tonträger von Horst Köbbert und den PLATTFÖÖT finden Sie auch in unserem Partnershop TENNEMANN unter www.tennemann.com.

 

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