Demonstration gegen ein „Staatstheater Nordost“

Neustrelitz (nordPR) – Etwa 450 Menschen demonstrierten lautstark am Donnerstagabend in Neustrelitz gegen die Theater-Fusionspläne der Schweriner CDU / SPD – Landesregierung. „Wir wollen uns die Vielfalt unserer Kultur nicht ausreden lassen“, betonte Marco Zabel, Vorsitzender des Theaterfördervereins. Man will den vom Land geplanten Zusammenschluss mit dem Theater Vorpommern verhindern.
Theaterunterstützer aus der Region haben gegen die Pläne der CDU / SPD – Landesregierung ein eigenes Konzept zur Rettung der Theater- und Orchestergesellschaft erarbeitet. Statt Zusammenschluß wolle man das Musiktheater und die Deutsche Tanzkompanie und damit alle vier Sparten vier Sparten erhalten.
Für die nötigen Mittel müßten die Mitarbeiter auf Gehalt verzichten, die Zuschauerzahlen weiter steigen und die Städte Neubrandenburg und Neustrelitz müssten ihre Zuschüsse deutlich erhöhen. Außerdem soll Geld durch eine engere Zusammenarbeit mit den vorpommerschen Bühnen gespart werden.
Der momentane Intendant der Theater- und Orchestergesellschaft, Joachim Kümmritz, unterstützt diese Pläne. Nach seiner Ansicht seien die Zahlen zwar extrem knapp gerechnet, aber realistisch, so der Theater-Profi, der auch das öffentliche durch Steuern finanzierte Staatstheater Schwerin in einer Intendanten-Doppelfunktion führt. Allerdings findet Kümmritz es fraglich, ob CDU und SPD in der Landesregierung im fernen Schwerin diese Pläne als Zukunftskonzept akzeptieren.

Zur Erinnerung:
Die Theater im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommerns können nicht mehr weiter wie bisher. Das CDU/SPD geführte Bundesland als wichtigster Geldgeber will aber nur dann mehr Mittel bereitstellen, wenn alle Häuser noch mehr sparen und Personal entlassen.
Nach einem Konzept der Landesregierung sollen das Theater Vorpommern mit allen drei Standorten und die Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz zu einem großen „Staatstheater Nordost“ fusionieren. Dieses Konzept stößt bei den Kultur-Schaffenden bislang auf wenig Gegenliebe. Und auch immer mehr Theater-Besucher sorgen sich um die Qualität künftiger Aufführungen. In Stralsund ist ebenfalls eine Protest-Veranstaltung gegen die Theater-Reform der CDU / SPD – Landesregierung geplant.

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