Die Toten Hosen zu Ãœberraschungskonzert in Jamel

Jamel (nordPR) – Mit einem Besucherrekord ging an diesem Wochenende das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ zu Ende. Am Samstagabend musste die Kasse zum ersten Mal in der Festival-Geschichte geschlossen werden, nachdem der Hof mit Besuchern komplett voll war.
Über 1.200 Menschen waren in das Dorf bei Wismar gekommen. Publikumsmagnet dürfte in jedem Fall der überraschende Auftritt der Punkrock-Band „Die toten Hosen“ gewesen sein. Auch wenn von einem „Geheimkonzert“ die Rede war, so sind doch im Vorfeld stets genug Hardcore-Fans und ausgewählte Medienvertreter meist gut informiert …
Nach dem Konzert meinte Frontmann Campino von den Toten Hosen, dass es eine Geste der Hochachtung sei für das, was das Ehepaar Lohmeyer seit Jahren in Jamel leistet und für alle anderen, die sich nicht wegdrehen, wenn die Nazis Plätze für sich reklamieren.

Zuvor hatten Birgit und Horst Lohmeyer den Georg-Leber-Preis verliehen bekommen. Die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung für Zivilcourage wird von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) vergeben. IG-Bau-Bundesvorsitzender Robert Feiger begründete die Auszeichnung mit der vorbildlichen Entschlossenheit der Lohmeyers, sich nicht von Rechtsextremisten einschüchtern zu lassen und ihnen mit dem Festival sogar eine Alternative für eine bunte, demokratische Gesellschaft vor Augen zu führen.

Zum neunten Mal veranstaltete das Ehepaar Lohmeyer das Open Air gegen Rechtsextremismus, auch bekannt unter dem Namen „Jamel rockt den Förster“ in dem kleinen Dorf bei Wismar.
Am Freitag war das zweitägige Musik-Festival im Beisein von Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, eröffnet worden. Es sei wichtig, auch mit solchen Veranstaltungen Flagge zu zeigen und so gemeinsam Zeichen für Demokratie und Weltoffenheit zu setzen, betonte Sellering vor zunächst etwa 150 Besuchern. Das gelte gerade auch für Orte wie Jamel, „wo Nazis ihre menschenverachtende Gesinnung durchzusetzen versuchen“.
Sellering hatte sich nach dem Feuer, bei dem Mitte August die Scheune der Lohmeyers niederbrannte, entschlossen, erstmals das Musikfestival zu besuchen. Auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig kam nach Jamel, um „Flagge zu zeigen“.

 

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