Mehr HIV-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern durch steigende Flüchtlingszahlen?

Schwerin/Berlin (nordPR) – In Mecklenburg-Vorpommern ist 2014 die Zahl der HIV-Neuinfektionen im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen.

Nach den verläßlichen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin wurden im betreffenden Jahr 62 HIV-Erstdiagnosen gestellt. 2013 waren es noch 49. Das entspricht einem Anstieg von HIV-Erstdiagnosen um 26,5 Prozent. Im übrigen Bundesgebiet wurden im Vergleichszeitraum dagegen nur 7,2 Prozent mehr Neuinfektionen gemeldet.
Schon 2013 hatte es im Nordosten nahezu eine Verdopplung der Diagnosen von 27 auf 49 gegeben.
Auf 100.000 Einwohner kommen in Mecklenburg-Vorpommern 3,9 HIV-Neuinfektionen. Damit liegt der Nordosten mittlerweile vor Ländern wie Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Der Bundesdurchschnitt zum Vergleich lag im Jahr 2014 bei 4,4 Fällen je 100.000 Einwohner.

Nach Ansicht der Deutschen Aids-Hilfe korrespondiere der bundesweite Anstieg mit den wachsenden Flüchtlingszahlen. Ein großer Teil des Anstiegs um 7,2 Prozent betreffe Menschen aus Ländern, in denen HIV häufig verbreitet ist, erklärte die Deutsche Aids-Hilfe. Die Übertragung wird in Deutschland festgestellt, die Ansteckung fand aber meist im Herkunftsland statt.

Das Sozialministerium in Schwerin bestreitet dagegen einen unmittelbarem Zusammenhang zwischen steigenden Flüchtlingszahlen und wachsenden HIV-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Zahlen zeigen, dass wir im Kampf gegen sexuell übertragbare Krankheiten nicht nachlassen dürfen. Prävention und Aufklärung sind das wichtigste Mittel dabei“, so Sozialministerin Birgit Hesse in einem Bericht des regionalen Radiosenders NDR1 Radio MV.

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