Müritz-Hotel Klink wird kein Baudenkmal

Klink (nordPR) – Das Müritz-Hotel in Klink wird kein Baudenkmal. Nach einem Bericht des regionalen Radio-Senders NDR 1 Radio MV haben sich das Landesamt Mecklenburg-Vorpommern für Denkmalschutz, die untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Mecklenburgische Seenplatte und der Investor den Abriß des ehemaligen DDR-Vorzeigehotels an der Müritz vereinbart.
Als offizielle Begründung wird die Schadstoffbelastung des Gebäudes ins Feld geführt. Der Umbau des Hauses zu einem modernen Hotel sei laut Gutachten  wirtschaftlich für mögliche Investoren nicht darstellbar. Der Kreis selbst war von Anbeginn dagegen, das einstige FDGB-Arbeiter-Hotel als Zeugnis der Zeitgeschichte zu erhalten. Seit 1994 gibt es einen rechtskräftigen Bebauungsplan für das Gelände, der einen Hotelneubau an gleicher Stelle zuläßt.
Der Antrag auf Denkmalschutz für das Müritz-Hotel kam übrigens von privater Seite und wurde im Rekordtempo von den staatlichen Stellen negativ beschieden.

Zur Historie: Der Hotelkomplex in Klink entstand  ab 1969 für 50 Millionen DDR-Mark. Damals wurde im Auftrag des Feriendienstes der staatlichen Gewerkschaft  FDGB ein modernes Haus mit Schwimmhalle, Restaurants und eigenem Strand gebaut. Das Hotel war nach Templin im Brandenburgischen und Friedrichroda im Thüringer Wald das drittgrößte gewerkschaftliche Erholungheim. Ab 1974 war dann der hochmoderne Zehngeschosser zwischen Müritz und Kölpinsee eine begehrte Urlaubsadresse für die DDR-Werktätigen. Immerhin verfügte der Feriendienst des FDGB in der ganzen DDR in den besten Urlabslagen über mehr als 700 Häuser, in denen die Mitglieder zu einem Spottpreis günstige Ferien machen konnten.
Nach der politischen Wende wurden die Schließungspläne der Treuhand für das Klinker Müritz-Hotel auch mit politischer Hilfe von entscheidender Stelle immer wieder abgeschmettert. Ursprünglich war sogar eine neue Hotelanlage für 2017 angedacht, denn der Hotelkomplex hatte bis auf wenige unwesentliche Veränderungen kaum Neuinvestitionen erfahren.

 
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