Vom Schaalsee in die Nordsee

Schwerin (nordPR) – Nach fast 90 Jahren künstlicher Unterbrechung sind der Schaalsee im Unesco-Biosphärenreservat und die Nordsee via Elbe jetzt wieder direkt für die Fische miteinander verbunden.
Eine Fischtreppe am kleinen Fluss Schaale in Schaalmühle bei Zarrentin im ermöglicht nun beispielsweise den Aalen wieder ihre typische Wanderung. Schließlich hatte der Schaalsee seinen natürlichen Abfluß einst über die Schaale, Sude und Elbe bis in die Nordsee.
Durch den Bau des so genannten Schaalseekanals in den 1920er Jahren wurde der normale Wasserlauf jedoch künslich verändert und der Schaalsee floss fortan in Richtung Ostsee ab.

Am Rande der Bauarbeiten an der alten und neuen Verbindung zwischen dem Schaalsee und der Elbe machten Archälogen bereits im Frühjahr dieses Jahres einen ganz besonderen Fund. In Schaalmühle am Schaalsee wurde der Bug eines Flachbodenschiffes, eines so genannten Prahms, aus der Zeit um 1620 freigelegt.
Das 4,8 Meter lange und etwa 3,85 Meter breite Schiffsteil dürfte aus der Zeit um 1620 stammen und ist der erste Fund dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern. Er belegt nach Auffassung von Fachleuten die einstige wirtschaftliche Bedeutung der Region. Damit steht nun ziemlich sicher auch fest, daß die Schaale in der Frühneuzeit als Verkehrsweg genutzt wurde.
Mit dem Prahm dürften Waren vom Schaalsee zur Schaalmühle transportiert worden sein. Dort, so beschreiben es Überlieferungen, war einst  ein wichtiger Warenumschlagplatz, an dem die Güter für den Weitertransport zur Elbe auf größere Schiffe umgeladen wurden.
Die weiteren Untersuchungen der Fundstücke erfolgen jetzt an der Universität im dänischen Esbjerg. Im dortigen Fachbereich für maritime Archäologie werden die Überreste des Wasserfahrzeuges aus Vorzeiten genau in Augenschein genommen.

 

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