Warnung vor neuen Kreideabbrüchen auf Rügen

Sassnitz (nordPR) – Das Nationalparkamt Jasmund auf der Insel Rügen warnt noch einmal eindringlich vor weiteren Kreideabbrüchen auf Deutschlands größter Insel.
Erst in den vergangenen Tagen waren mehrere Tausend Kubikmeter Kreide zwischen Lohme und Sassnitz abgerutscht. Das Gemisch aus Kreide, Mergel und Lehm stürzte dabei etwa 30 Meter weit in die Ostsee. Nach Informationen von Ingolf Stodian, Leiter des Nationalparkamtes Jasmund, in einem Bericht des regionalen Radiosenders NDR 1 Radio MV dürfen wegen der Gefahren Nationalpark-Mitarbeiter den Uferbereich nicht mehr betreten.

Allerdings die Urlauber und auch Einheimische, die es eigentlich besser wissen müssten, stört die Gefahrensituation offenbar nicht. Sie spazieren nach wie vor an den Warntafeln vorbei ober- und unterhalb der Rügener Kreideklippen. In diesem Zusammenhang warnt das Nationalparkamt Jasmund die Besucher eindringlich davor, am Steilufer unterhalb der Klippe vom Königsstuhl nach Sassnitz zu wandern.

Der Nationalpark Jasmund mit seiner typischen Kreideküste ist jährlich Anziehungspunkt für bis zu anderthalb Millionen Urlauber und Einheimische. Mittelpunkt des kleinsten Nationalparks von Deutschland ist dabei das Wahrzeichen der Insel Rügen: der 118 Meter hohe Königsstuhl.
Allerdings sind an Rügens Kreideküste sind viele Uferabschnitte nach den vergangenen regnerischen Wochen zum Teil „butterweich“ und können jederzeit abrutschen.
Einen der letzetn großen Kreideabbrüche gab es im Juli 2010. Damals stürzten fast 300 Tonnen Kreide und Mergel in die Tiefe. Der vielleicht spektakulärste Kreideabbruch der letzten Jahre auf der Insel Rügen ereignete sich allerdings 2005. Seinerzeit stürzten die bekannten Wissower Klinken in die Ostsee. Die Kreideformation Wissower Klinken wurde einst von Caspar David Friedrich in seinem weltberühmten Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ um 1818 verewigt.
Tragischer Höhepunkt der Kreideabbrüche auf Rügen in den letzten Jahren: Weihnachten 2011 war am Kap Arkona auf Rügen ein zehnjähriges Mädchen verschüttet worden. Die Leiche wurde erst Wochen später entdeckt.

Als besonders gefährlich gelten die bis zu 70 Meter hohen Steilküsten bei Jasmund, Wittow und Granitz. Aber auch auf Hiddensee, auf dem Fischland bei Ahrenshoop und im Klützer Winkel kommt es an den Steilküsten immer wieder zu Abbrüchen.

Kritiker sagen mittlerweile, dass man endlich die Regel „Wir haben’s euch gesagt!“ einführen solle. Wer die gefährlichen Abschnitte an Rügens Kreideküste betritt und erschlagen oder verletzt wird ist selbst schuld. Er solle dann auch für die Kosten der Rettung usw. in voller Höhe aufkommen. Plus 200% Gefahrenzulage für jeden Retter, der sich anschließend selber in Gefahr begeben muss für Uneinsichtige Andere.

 

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