Tribsees (nordPR) – Fast freie Fahrt bei zunächst einmal Tempo 60 heißt es für den Verkehr seit gestern auf der A 20 bei Tribsees. Die knapp 50 Millionen teure Behelfsbrücke über dem „Loch von Tribsees“ beendet zunächst die Umleitungswege über die angrenzenden Ortschaften Langsdorf und Böhlendorf – die Hauptleidtragenden des Autobahnbau-Desasters von Mecklenburg-Vorpommern
Zur Erinnerung: Im Herbst 2017 sackte zunächst das Autobahnteilstück in Fahrtrichtung Rostock ab und brach dann ganz weg. Wenig später geschah dies dann auch auf der Gegenfahrbahn, so dass die A 20 bei Tribsees vollständig unterbrochen war.
Als Ursache wurden gravierende Fehler bei den Gründungsarbeiten ausgemacht. Unter anderem um die Strömung eines sogenannten Fließmoors unter der Brücke zu erhalten, wurde seinerzeit der Untergrund nicht richtig verdichtet.
Für diesen, wie viele renommierte Fachleute sagen, ganz klaren Pfusch am Bau wurde bis zum heutigen Tag wieder einmal keiner zur Verantwortung gezogen – weder auf der bauausführenden noch auf der baugenehmigenden Seite.
Mit der Freigabe der Brücke können nun die Arbeiten für den Wiederaufbau des Autobahnabschnittes beginnen. Dabei soll der weggesackte Damm in den kommenden Jahren nun durch eine ganz normal gegründete Brücke ersetzt werden. 150 Millionen sind veranschlagt. Dass es deutlich teurer wird, dürfte jetzt bereits feststehen.
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