Puhdys-Mitgründer Harry Jeske in Wismar gestorben

Wismar (nordPR-Mediendienst) – Der Musiker Harry Jeske, Mitgründer und Ex-Bassist der Puhdys starb am Donnerstag mit 82 Jahren in seiner Wahlheimat Wismar.
Jeske war das „h“ im Bandnamen Puhdys. Er wurde 1937 in Oranienburg geboren. 1965 hatte er bereits die Puhdys-Vorläufer-Gruppe die Udo-Wendel-Combo mitgegründet. Sie war der Vorläufer der späteren Puhdys, die 1969 gehörte Jeske dann zu den Gründungsmitgliedern der späteren DDR-Kultband. P – wie Peter Meyer, U – wie Udo Jacobs, H – wie Harry Jeske und D – wie Dieter Hertrampf – im Plural: Die Puhdys.
Am 19. November 1969 standen die Puhdys in Freiberg im Klub „Tivoli“ das erste Mal auf der Bühne und wurden zum beliebten Geheimtipp. Mit „Türen öffnen sich zur Stadt“ landeten sie 1971 ihren ersten Hit. Den großen Durchbruch schaffte die Band 1973 mit der Musik zum DEFA-Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“. Zur Wende entschieden sich die Puhdys für die Auflösung, doch 1992 folgte ihr überraschendes Comeback. Bis 1997 war Harry Jeske als Bassist dabei, dann zwang ihn ein Ohrleiden zum Austritt.
In den letzten Jahren litt Jeske unter gesundheitlichen Problemen und erschien 2019 zum 50. Geburtstag der Puhdys im Rollstuhl.

Im Gespräch bei MDR AKTUELL erinnert sich Bandmitglied Dieter Birr an Harry Jeske als Organisationstalent und Überzeugungskünstler: „Der Harry war der beste Manager der DDR. Er war einmalig in seiner Art. Er war sehr sympathisch und hat so verhandelt das andere gar nicht Nein sagen konnten.“
Für die Puhdys sei Harry die Basis des Erfolgs gewesen mit seinem genialen Verhandlungstalent, so Keyborder Peter Meyer gegenüber der BILD.

Für seine Band hatte Jeske als Manager nicht nur unzählige Veranstaltungen besorgt und Höchstgagen herausgeholt, sondern auch Autos, Technik und Mikrofone besorgt. Doch auch viele andere Musiker in der ostdeutschen Szene kamen durch Jeskes Verbindungen an heiß begehrtes West-Equipment, bestätigte Moderator Jürgen Karney, der von Anfang an gute Kontakte zu den Puhdys hatte, in einem Interview des Radiosenders Ostseewelle. „Er war ein ganz wunderbarer Mensch.“

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